Der sogenannte „Niedersächsische Weg“ wirkt zunehmend in der Fläche. Das zeigt der vierte Jahresbericht der Naturschutzallianz, den die beteiligten Partner am 4. September in Hannover vorgestellt haben.
Demnach haben die neuen Ökologischen Stationen ihre Arbeit aufgenommen und setzen nun erste Projekte um. Außerdem sei der erweiterte Erschwernisausgleich für Ausgleichszahlungen etwa für den Wiesenvogelschutz und die Pflanzenschutzmittelreduktion von der Europäischen Union genehmigt worden. Er werde nun auch rückwirkend ausgezahlt.
Daneben wurde dem Bericht zufolge die Finanzierung für die Ökologischen Stationen und den Erschwernisausgleich der Landwirtschaft dauerhaft abgesichert, und zwar mit dem Haushaltsplanentwurf 2025 und der mittelfristigen Finanzplanung.
Verabschiedet und teils umgesetzt sind die Pflanzenschutzmittelreduktionsstrategie, die Arbeitshilfe zur Produktionsintegrierten Kompensation (PIK) und ein Konzept zum landesweiten Biotopverbundsystem.
Förderrichtlinie „Wiesenvogelschutz
Zu den weiteren im Bericht genannten Fortschritten gehört unter anderem, dass mit der erarbeiteten neuen Förderrichtlinie „Wiesenvogelschutz“ 2024 erstmals eine Vogelschutz-orientierte Bewirtschaftung auf Grünlandflächen angeboten und finanziert werden konnte.
Weiter an praktischen Lösungen arbeiten
Nach Einschätzung vom Präsidenten der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Gerhard Schwetje, zeigt der Niedersächsische Weg, dass es eine große Menge guter Ideen zur regional angepassten Ausgestaltung von Natur- und Artenschutz gibt. Allerdings sei noch nicht immer eine passende organisatorische und finanzielle Möglichkeit für die Umsetzung vorhanden. An dieser Stelle werde man gemeinsam weiter an praktischen Lösungen arbeiten.
Fortschritte konstatiert auch der Präsent vom Landvolk Niedersachsen, Dr. Holger Hennies: „Die Regeln für die Bilanzierung der Biotopvernetzung sind ein großer Kompromiss, der für alle Beteiligten nicht einfach war, aber wir sind hier einen Schritt weitergekommen“. Jetzt müssten jedoch schnell geeignete, langfristige, zuverlässige und vor allem auch verständliche Förderinstrumente geschaffen werden.
Die Landesverbände vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und Naturschutzbund Deutschland (NABU) sehen die Initiative auf dem richtigen Weg, aber noch lange nicht am Ziel.