Nach der Überwindung kartellrechtlicher Komplikationen hat Nordzucker vergangene Woche die Zuckersparte des skandinavischen Konzerns Danisco gekauft. Für umgerechnet rund 730 Mio. Euro übernimmt das Unternehmen aus Braunschweig fünf Zuckerfabriken in Dänemark, Schweden, Finnland und Litauen mit einer Zuckerproduktion von 860 000 t Zucker im Wirtschaftsjahr 2007/08. Die ebenfalls bisher zu Danisco gehörende Zuckerfabrik in Anklam geht aufgrund von Bedenken des Bundeskartellamtes an den holländischen Zuckerverarbeiter Suiker Unie. Die skandinavischen und nordeuropäischen Aktivitäten von Nordzucker firmieren künftig unter dem Dach "Nordic Sugar" als 100-prozentigem Tochterunternehmen der Braunschweiger, die mit der Übernahme ihre Position als Nummer zwei auf dem europäischen Markt hinter Südzucker ausbauen. Der Marktanteil von Nordzucker steigt laut Unternehmensangaben damit auf 16 %. Den Rübenbauern in Dänemark und Schweden soll eine Beteiligung an Nordic Sugar bis zu 49 % angeboten werden. Nordzucker kündigte an, alle Mitarbeiter an den Standorten unverändert weiter zu beschäftigen. Sämtliche Werke würden weiter betrieben. Personalabbau sei nicht geplant. Allerdings will das Unternehmen ab 2010 pro Jahr Einsparungen in Höhe von 20 Mio. Euro stemmen, die sich laut Angaben einer Unternehmenssprecherin aus Synergien bei Produkten und der Zusammenführung von Systemen, so im Computerbereich, ergeben.
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