Nordrhein-Westfalen ist mit über 80 % weidender Kühe seit Jahren Spitzenreiter in puncto Weidehaltung. Dies berichtet das Fachmagazin „Elite“ in seiner jüngsten Ausgabe unter Berufung auf Ergebnisse der letzten Landwirtschaftszählung.
Während die Kühe insbesondere in NRW, aber auch in Schleswig-Holstein und Niedersachsen, noch häufiger nach draußen gelassen werden, findet sich Weidegang in den eher kleinstrukturierten Betrieben Süddeutschlands ebenso wie in Kuhanlagen der östlichen Bundesländer deutlich seltener, so das Fachblatt.
Am häufigsten anzutreffen ist Weidehaltung in Betrieben mit Herdengrößen zwischen 100 und 199 Milchkühen. Im bundesdeutschen Durchschnitt kommt laut statistischem Bundesamt 42 % des Gesamtbestandes und damit nicht ganz jede zweite Kuh durchschnittlich 24 Wochen im Jahr auf die Weide.
Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) ergänzend hinweist, spielen neben einzelbetrieblichen Bedingungen auch naturräumliche und klimatische Voraussetzungen eine Rolle. So ist eine Beweidung etwa auf staunassen Standorten oder in Innerortslagen gar nicht immer möglich. Maßnahmen zur Förderung der Weidehaltung wie in NRW sind daher der richtige Weg, um dort, wo der Weidegang passt, Anreize zu geben. Kontraproduktiv sind dagegen nach Auffassung des RLV praxisuntaugliche Vorgaben wie im Entwurf der geplanten Wiederkäuer-Hygieneleitlinie, die auf eine Abschottung Rinder haltender Betriebe und die Vermeidung von Wildtierkontakten setzen. (ad)