Zwischen Frankreichs Umweltministerin Ségolène Royal und der italienischen Regierung gab es in den vergangenen Tagen einen kuriosen Streit. So hatte Royal in einer lockeren TV-Politiksendung zum Thema Klimawandel und Abholzung gesagt, dass man beispielsweise aufhören müsse, Nutella zu essen, denn da sei Palmöl drin. Und dafür würden eben Wälder gerodet.
Der Moderator wies zwar noch darauf hin, dass man mit solchen Äußerungen einem Unternehmen sehr schaden könne, aber Royal blieb dabei. Nicht gerechnet hatte sie da offenbar mit der Empörung aus Italien, wo der Hersteller Ferrero seinen Sitz hat. Der italienische Umweltminister Gian Luca Galletti nannte ihre Äußerungen am Mittwoch "erstaunlich" und schimpfte, Royal solle Italiens Produkte in Ruhe lassen.
Italienische Medien berichten bereits von Verletzung der Ehre und sehen ein "Nutella-Gate". Der Abgeordnete Michele Anzaldi meint sogar, eine "hässliche und schwere Entgleisung Frankreichs" zu erkennen. Ferrero habe sich längst verpflichtet, nur nachhaltig zertifiziertes Palmöl zu verwenden.
Hintergrund der Aussagen waren Pläne von 2012 in Frankreich, eine im Volksmund genannte "Nutella-Steuer" einzuführen, eine Zusatzabgabe auf Palmöl in Lebensmitteln von 300 Euro pro Tonne. Royal hat sich aber nach dem Aufschrei bereits entschuldigt. Na, wenn´s keine anderen Probleme gibt...