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Nutztierhalter und Gesellschaft müssen aufeinander zugehen

Landwirte und Gesellschaft müssen in der Tierschutzdebatte einen Schritt aufeinander zugehen. Dazu bedarf es einer besseren Aufklärung der Gesellschaft und höherer Standards in der Tierhaltung. Darin waren sich die Referenten der Herbsttagung der Verbindungsstelle Landwirtschaft-Industrie (VLI) einig.

Lesezeit: 3 Minuten

Landwirte und Gesellschaft müssen in der Tierschutzdebatte einen Schritt aufeinander zugehen. Dazu bedarf es einerseits einer besseren Aufklärung der Gesellschaft und andererseits höherer Standards in der Tierhaltung. Darin waren sich die Referenten der Herbsttagung der Verbindungsstelle Landwirtschaft-Industrie (VLI) einig, die am 21. Oktober in Montabaur stattfand.


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Diskussionsbedarf gab es aber bezüglich der Frage, welche Maßnahmen auf welche Weise realisiert werden sollten. Der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik beim Bundeslandwirtschaftsministerium, Prof. Harald Grethe, appellierte an die Landwirte, die gesellschaftliche Kritik nicht pauschal abzuwehren. Gleichzeitig müssten aber „unsinnige Verquickungen“ in der Diskussion, wie beispielsweise der Begriff der Massentierhaltung, aufgegeben werden. Schließlich gehe es nicht um die „Masse der Tiere“, sondern um die Qualität der Haltung. Um hier Verbesserungen zu erreichen, empfahl Grethe auch staatliche Hilfen.


Indes zeigte sich der Vizepräsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), Philipp Schulze Esking, sehr kritisch gegenüber der Aussicht, „das unternehmerische Handeln wieder an staatlichen Töpfen“ ausrichten zu müssen. Der „einzig erfolgsversprechende Weg“ führe über die Wirtschaft. Beispielhaft sei hier die Initiative Tierwohl.


Als Zeichen eines grundsätzlichen Paradigmenwechsels bezeichnete der Landwirtschaftsbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Dr. Clemens Dirscherl, die aktuelle Debatte und wurde darin bestärkt von Prof. Peter Kunzmann von der Tierärztlichen Hochschule Hannover.


Nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, bedarf die Umstellung der Tierhaltung einer weitreichenden Reform der Produktionsbedingungen nach dem Vorbild der ökologischen Landwirtschaft.


Lebensmitteleinzelhandel in der Pflicht


Grethe hob als vorbildlich bei der Realisierung besserer Haltungsstandards in Übereinstimmung mit weiteren Referenten die privatwirtschaftliche Initiative Tierwohl hervor. Ein wichtiger Schritt sei den beteiligten Akteuren vor allem mit der Einbindung des Lebensmitteleinzelhandels gelungen. Im Moment werde jedoch „der Schwarze Peter im Kreis geschoben“ bei der Frage, welche der beteiligten Parteien das Geld zur Finanzierung der Maßnahmen einzahlen müsse.


„Ich halte es für enorm wichtig, den Lebensmitteleinzelhandel hier bei seiner Verpflichtung zu halten“, betonte der Wissenschaftler. Die Schlachtunternehmen in die Pflicht zu nehmen, sei aus Sicht des Berufsstandes hingegen problematisch, da diese gegenüber ausländischen Unternehmen an Wettbewerbsfähigkeit einbüßten. Folglich wäre es für den deutschen Einzelhandel dann attraktiver, bei ausländischen Schlachtereien einzukaufen, die wiederum Tiere aus dem Ausland bezögen.


Grethe: „Das Bestechende an der Tatsache, dass der Lebensmitteleinzelhandel Gelder an die Initiative abführt, ist, dass die Konsumenten beim Kauf nicht ausweichen können. Deshalb gibt es aus meiner Sicht auch keine sinnvolle Alternative dafür, dass eben dieses Budget aufgestockt wird.“ Staatliche Eingriffe seien dabei aus finanzieller Sicht nicht möglich, da solche Zahlungen dem EU-Beihilferecht unterlägen und es sich um eine privatwirtschaftliche Initiative handele.

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