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Obduktion toter Ferkel: Bauern unter Generalverdacht

Niedersachsens Landwirtschaftsminister Meyer lässt tote Ferkel aus Sauenställen künftig stichprobenartig beschlagnahmen und obduzieren.„Es ist unfassbar, dass Meyer den Schweinehaltern jetzt auch noch Gerichtsmediziner an die Seite stellen will. Das kennt man bisher nur bei Kriminaldelikten", schimpft ein Landwirt.

Lesezeit: 2 Minuten

Niedersachsens grüner Landwirtschaftsminister Christian Meyer hat die Veterinärämter angeordnet, tote Ferkel aus Mastanlagen stichprobenartig zu beschlagnahmen und zu obduzieren. Dadurch soll geprüft werden, ob Tiere als lebensunfähig getötet wurden, die am Leben hätten gehalten werden können. Laut dem Minister käme man den Übeltätern anders nicht auf die Spur.


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Irritiert darüber zeigt sich Sauenhalter Lars Prigge: „Damit stellt der Minister alle Schweinehalter unter Generalverdacht, nicht ordnungsgemäß mit ihren Tieren umzugehen." Die Tierhalter seien tagtäglich sehr nah an der Schöpfung und auch am Entstehen von Leben beteiligt. Als umso belastender bewertet Prigge die Verpflichtung, nicht überlebensfähige Ferkel notzutöten.


Dem Verdacht auf tierschutzwidriges Verhalten sei im Einzelfall nachzugehen, dies werde vom Berufsstand nicht in Frage gestellt. Allein dieses Vorgehen sei auch Inhalt des von Minister Meyer bereits im Juli 2014 herausgegebenen „Erlasses zur Betäubung und Tötung von nicht überlebensfähigen Ferkeln“. Prigge stellt jedoch klar, dass es für Landwirte keinen Grund gibt, überlebensfähige Ferkel zu töten, noch diesen Ausnahmefall nicht ordnungsgemäß vorzunehmen. Oberstes Ziel aller Sauenhalter sei es, jedes einzelne Ferkel gesund aufzuziehen und zu vermarkten.


„Es ist unfassbar, dass Minister Meyer den Schweinehaltern jetzt auch noch Gerichtsmediziner an die Seite stellen will. Das kennt man bisher  nur im Zusammenhang mit ungeklärten Todesfällen bei Kriminaldelikten. In diese Nähe gerückt zu werden, ist für uns Schweinehalter unerträglich“, schildert Prigge, der den Vorsitz des Arbeitskreises Sauenhalter beim Landvolk innehat.


Miteinander reden und die Tierhaltung weiterentwickeln wünscht er sich als gemeinsames Bestreben. Der Minister erwecke mal wieder öffentlich den Eindruck, als ob jeder Landwirt den Tierschutz immer wieder mit Füßen treten würde –  gegen sein eigenes Interesse und seine Berufsehre!

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