Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

Rheinland

Obst- und Gemüsebauern sehen Mindestlohnanhebung als Bedrohung

Wegen einer diskutierten Anhebung des Mindestlohns durch die Ampel-Koalition wendet sich der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer mit einem offenen Brief an SPD, FDP und Grüne.

Lesezeit: 3 Minuten

In einem offenen Brief an die rheinischen Abgeordneten des Bundestages der Fraktionen von SPD, FDP und Grüne hat der Präsident des Provinzialverbandes Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn), Christoph Nagelschmitz, gefordert, sich bei den jetzt beginnenden Koalitionsverhandlungen gegen die Erhöhung des Mindestlohnes auf 12 € je Stunde einzusetzen.

„Die angestrebte Erhöhung auf 12 € je Stunde hätte gravierende Auswirkungen auf den Obst- und Gemüsebau im Rheinland, in Nordrhein-Westfalen und in ganz Deutschland“, so Nagelschmitz. Schon jetzt müssten sich die Obst- und Gemüseerzeuger starker Konkurrenz aus Billiglohnländern erwehren.

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Insbesondere Kulturen, die nur von Hand geerntet werden könnten, stünden bereits unter enormem Druck. Sie könnten bei fortschreitenden Lohnkostensteigerungen künftig nicht mehr in der Region angebaut werden.

Preiskampf wegen Importen

Am Beispiel der Einlegegurke, die mittlerweile fast vollständig aus dem Anbau im Rheinland verschwunden sei, machte Nagelschmitz deutlich, dass auch andere bei den Verbrauchern sehr beliebte Obst- und Gemüsearten, wie Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren, Erdbeeren, Süßkirschen und viele Gemüsearten, kurz vor dem Aus stünden.

Importe aus Nordafrika, Südeuropa und Südamerika verdrängten heimische Erzeugnisse, deren Anbaubedingungen den höchsten Anforderungen entsprächen und die auf kurzen Transportwegen klimafreundlich zu den Verbrauchern gelangten. „Immer häufiger müssen sich unsere deutschen Lieferanten einem Preiskampf stellen, den sie wegen der niedrigeren Lohnkosten in den Konkurrenzländern nicht gewinnen können“, so der Präsident.

Nagelschmitz stellte den Abgeordneten in seinem Brief die folgenden Fragen:

  1. „Wollen Sie, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher an Rhein und Ruhr auch weiterhin regional erzeugtes Obst und Gemüse mit höchster Qualität und kurzen Transportwegen einkaufen können?
  2. Wollen Sie, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher auch weiterhin auf Obst und Gemüse zurückgreifen können, das nach deutschen Umwelt- und Sozialstandards angebaut wird?
  3. Wollen Sie den Anbau von Obst und Gemüse in Ihrer Region und damit den heimischen Erzeugern die wirtschaftliche Existenz sichern?
  4. Wollen Sie die durch den Anbau von Obst und Gemüse geprägte Kulturlandschaft im Rheinland erhalten?“

Sofern die Abgeordneten diese Fragen mit „Ja“ beantworteten, müssten sie sich für den Erhalt des Obst- und Gemüsebaus im Rheinland einsetzen und eine Anhebung des gesetzlichen Mindestlohnes auf 12 € je Stunde verhindern. Es läge jetzt an den Abgeordneten, ob der Anbau von Obst und Gemüse im Rheinland eine Zukunft habe.

„Sorgen Sie dafür, dass bei den jetzt beginnenden Koalitionsverhandlungen nicht in der Arbeitsgruppe „Landwirtschaft und Ernährung“ nachhaltige regionale Erzeugung und Verbrauch gepriesen und gefördert werden, zeitgleich in der Arbeitsgruppe „Arbeit“ mit der Anhebung des Mindestlohnes dem regionalen Obst- und Gemüsebau das Grab geschaufelt wird“, schloss Nagelschmitz.

Mehr zu dem Thema

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.