Von Wasserschäden sind in Brandenburg, vor allem im Oderbruch, mehr als 20 000 ha landwirtschaftliche Nutzfläche betroffen. Etwa die Hälfte der Fläche sei noch nicht beerntet worden, erklärte Dr. Karsten Lorenz vom Landesbauernverband (LBV) Brandenburg am vergangenen Freitag. Die Wassermassen könnten auf den gesättigten Böden nur sehr langsam abfließen. Erste Schadensmeldungen ließen Verluste von mehr als 1 Mio. Euro für einzelne Betriebe befürchten. Von einer Entschärfung der Lage könne noch nicht die Rede sein. Neben der Ernte sei auch die anstehende Rapsaussaat unmöglich. Nun müssten unter anderem die Fruchtfolgen neu geplant werden.
Ein Ende der Wetterextreme erwartet der LBV auch in den nächsten Wochen nicht. Mit zum Teil 200 Litern Regen pro Quadratmeter waren vor zwei Wochen innerhalb kürzester Zeit so viele Niederschläge wie sonst im ganzen Sommer gefallen.
Der Kreisbauernverband Märkisch-Oderland hat unterdessen Konsequenzen gefordert. In einem Eckpunktepapier wird unter anderem die schnelle Sanierung des Grabensystems im Bruch sowie dessen kontinuierliche Pflege und Unterhaltung verlangt. Durchgängige Bewirtschaftungsstreifen für die Gewässerunterhaltung entlang der Grabensysteme seien hierfür auch im Siedlungsbereich notwendig. Schöpfwerke und andere wasserregulierende Bauten müssten erhalten werden. Biber sollten aufgrund der verursachten Schäden und Hindernisse wieder zurückgedrängt werden. Bewässerung und Entwässerung müssten aufeinander abgestimmt werden, ergänzte Lorenz.