Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erwartet in der nächsten Dekade schwächere Wachstumsraten im Agrarbereich. Das berichtete der Leiter der OECD-Direktion Handel und Landwirtschaft, Frank van Tongeren.
Die Preise für Agrarprodukte sollen laut OECD-Prognose sinken, für pflanzliche Erzeugnisse stärker als für tierische. Da die weltweite Nachfrage stark bleibe, würden sie sich allerdings auf einem hohen Niveau wieder einpendeln, erklärte van Tongeren.
Die OECD gehe insgesamt von relativ stabilen Bedingungen auf dem Weltmarkt aus. Die Produktion in den großen Schwellenländern China und Indien werde zunehmen. Indien werde in Teilbereichen sogar zum Nettoexporteur, prognostizierte der OECD-Vertreter. Das werde allerdings bewirken, dass das Handelswachstum kleiner ausfalle.
Der Anbau von pflanzlichen Rohstoffen für Biokraftstoffe wird laut van Tongeren weiter steigen, vor allem weil die Energiepreise sich langsam aber stetig erhöhten. Produktionsausweitungen würden bei Bioethanol wie auch Biodiesel erwartet. Noch unberücksichtigt in den Prognosen seien mögliche Freihandelsabkommen, beispielsweise zwischen der EU und den USA, räumte van Tongeren ein. Deren Konditionen seien noch nicht absehbar.