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Öko-Strom oft weniger grün als angepriesen

Beim Ökostrom aus erneuerbaren Energien wollen viele mitverdienen. Der WDR weist daher darauf hin, dass der grüne Strom nicht immer aus echten, neu geschaffenen Alternativenergien stammt.

Lesezeit: 3 Minuten

Beim Ökostrom aus erneuerbaren Energien wollen viele mitverdienen. Der WDR weist daher darauf hin, dass der grüne Strom nicht immer aus echten, neu geschaffenen Alternativenergien stammt. Unter den Anbietern von "grünem Strom" tummelten sich eigens zu diesem Zweck gegründete Firmen ebenso wie eine Vielzahl alteingesessener Stadtwerke, ein Umweltverband, ein Kaffeeröster und die großen deutschen Atom- und Kohlestrom-Konzerne, so der Sender. Ob es sich dabei tatsächlich um Strom aus erneuerbaren Quellen handelt, werde nicht einmal nach einheitlichen Kriterien geprüft. Die Definition, was Ökostrom ist, sei bei den heute vergebenen Gütesiegeln sowie den TÜV-Zertifikaten äußerst unterschiedlich. Manche Ökostromtarife mit Zertifikat seien schlechter als manche, die keins hätten, ergaben unabhängige Tests.


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Prof. Wolfgang Irrek von der Ruhr-Uni Bochum rät daher zu Skepsis:



1. Viele Umwelt- oder Verbraucherschützer mischen mit eigenen Angeboten im Ökostrom-Markt mit. Hinter dem Label "o.k. Power" stehen laut Prof. Irrek der Umweltverband WWF und die Verbraucherzentrale NRW, hinter dem "Grüner Strom-Label" der Naturschutzbund (Nabu), der BUND, der Naturschutzring (DNR) und die Verbraucherinitiative. Greenpeace vertreibe eigenen Ökostrom. 2. Zu hinterfragen sei auch, ob der Ökostrom-Anbieter von Unternehmen unabhängig ist, die bislang eine nachhaltige Energiewirtschaft verhindert haben. Der konventionelle Konzern EON biete beispielsweise selbst zahlreiche Ökotarife an. 3. Weitere Frage: Ist der Ökostrom wirklich neu? Sind die etwa die Wasserkraftanlagen tatsächlich zusätzlich entstanden, weil Ökostrom nachgefragt wurde oder sind es Anlagen, die seit Jahrzehnten existieren? Denn häufig handelt es sich nach Angaben des Fachmanns um Strom aus denselben Wasserkraftanlagen, die bisher für den Mix mit Atom- und Kohlestrom produziert haben. Dieser bislang als konventionell verkaufte Strom würde heute per Umetikettierung einfach als Ökostrom vermarktet. 4. Für wichtig erachtet der Experte schließlich die Frage, ob mit den Erlösen aus dem Ökotarif tatsächlich neue Anlagen im Bereich erneuerbare Energie gebaut werden. Das Verbrauchermagazin Ökotest habe etwa die Ökostrom-Zertifikate des TÜV Nord als "wenig hilfreich" bewertet, weil sie offen ließen, in welche neuen Anlagen das Stromgeld investiert wird. Das Gütesiegel "o.k. Power" sei "nur eingeschränkt empfehlenswert", weil der Druck zur Schaffung neuer Anlagen nicht sehr groß sei. Lediglich dem "Grüner Strom-Label" in Gold könne man, so Ökotest, "weitgehend vertrauen".


Urteil:


- Das Gütesiegel "o.k. Power" ist laut Prof. Irrek kein Etikettenschwindel und hält sich an selbst gesteckte Vorgaben. - Der Tüv stelle keine Vorgaben, die zertifizierten Tarife zeugen daher nicht zwangsläufig von einem Strom, der positive Auswirkungen für die Umwelt hat. - Das "Grüner-Strom-Label" fordert bei Wasserkraft keine, bei Biomasse nur recht vage Umweltkriterien. Der Nabu hat angekündigt, hier nachzubessern. Der abschließende Rat des Insiders: Der Verbraucher soll am besten den Empfehlungen der Umweltbewegung folgen, wie sie zum Beispiel in deren Stromwechselkampagnen gegeben werden.

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