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Ökomodellregionen: Mehr Bio aus Hessen
Hessens grüne Landwirtschaftsministerin Priska Hinz will die Nachfrage nach Bioprodukten im Land möglichst mit hessischen Waren decken. Daher hat sie am Dienstag drei Ökomodellregionen benannt um den Anbau, die Verarbeitung und den Vertrieb von Biolebensmittel zu stärken.
Hessens grüne Landwirtschaftsministerin Priska Hinz will die Nachfrage nach Bioprodukten im Land möglichst mit hessischen Waren decken. Daher hat sie am Dienstag drei Ökomodellregionen benannt um den Anbau, die Verarbeitung und den Vertrieb von Biolebensmittel zu stärken. Diese sind der Kreis Fulda, die Kooperation der Kreise Kassel und Werra-Meißner sowie der Wetteraukreis.
Zur Begründung sagte sie, dass Biolebensmittel aus regionaler Erzeugung mit kurzen und transparenten Transport- und Vermarktungswegen im Trend liegen und die Nachfrage kontinuierlich steige. Das Ziel des Ökoaktionsplans der Landesregierung sei es, den Anteil des ökologischen Landbaus in Hessen deutlich zu erhöhen. Die drei Ökomodellregionen sind ein Baustein aus dem Ökoaktionsplan.
Die drei Regionen erhalten einen Personalkostenzuschuss von 100.000 Euro für zwei Jahre. „Die wichtigste Hilfe zur Umsetzung von lokalen Projekten ist Personal. Oft fehlt die eine Person, die bestehende Netzwerke pflegt, diese aber deutlich ausbauen und neue potentielle Partner zusammenbringen kann“, sagte Hinz anlässlich der Präsentation der Preisträger in Wiesbaden.
Die Regionen
Die Unterstützung des Landes als Ökomodellregionen erhält der Landkreis Fulda. „Der Kreis Fulda ist überregional bekannt als Teil des Biosphärenreservats Rhön, er bietet als Grünlandregion außerdem ein großes Potenzial für eine touristische Nutzung. Hier gibt es heute schon ein bestehendes, aber ausbaufähiges Netz von Direktvermarktern und Ökobetrieben“, erläuterte Ministerin Hinz.
Ebenfalls ausgezeichnet wurde die Kooperation aus den Landkreisen Kassel und Werra-Meißner. „In der Region befindet sich in Witzenhausen eine europaweit anerkannte Hochschule für Ökolandbau mit Versuchsbetrieb und weiteren öko-landwirtschaftlichen Unternehmen im Umfeld. Hier besteht also eine umfassende Infrastruktur um die Ökolandwirtschaft ganzheitlich auszuweiten“, so Priska Hinz.
Der dritte Gewinner ist die Arbeitsgemeinschaft Ökolandbau unter Führung des Wetteraukreises. „Diese Auswahl ist besonders spannend. Denn die Wetterau ist eine Region deren Landwirtschaft bisher durch eine ganz andere Ausrichtung geprägt ist. Die Wetterau verfügt zwar über die nachweislich besten Ackerbaustandorte in Hessen und eine sehr günstige Lage zum wichtigen Absatzmarkt Rhein-Main. Trotzdem sind hier bisher nur sehr wenige Ökobetriebe anzufinden und die Region leidet unter großen Bodenverlusten durch Verkehrs- und Siedlungsflächen“, so Priska Hinz zur Auswahl der Wetterau.
Hintergrund
Hessens Ökolandbau hat seit dem vergangenen Jahr einen beträchtlichen Schritt nach vorne gemacht, erklärt das Agrarministerium weiter. Inzwischen würden 88.000 ha ökologisch bewirtschaftet. Das entspricht etwa 12 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Gleichzeitig sei die hessische Bevölkerung besonders nachfragestark, wenn es um Biolebensmittel geht. Es mangelt insbesondere an Bio-Obst und Gemüse, sowie Bio-Schweinefleisch aus hessischer Produktion.