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Umbruch

Özdemir plant strenge Auflagen für Fleischindustrie

Die Fleischproduzenten müssen sich unter Cem Özdemir auf strengere Tierwohl- und Klimaschutzvorgaben einstellen. Zudem soll eine verbindliche Haltungsform-Kennzeichnung samt Umbauförderung kommen.

Lesezeit: 3 Minuten

Der künftige Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat eine erste Richtung seiner künftigen Politik durchblicken lassen. In der Stuttgarter Zeitung sagte der Politiker, dass er striktere Auflagen für die Fleischindustrie in Deutschland einführen wolle.

"Wer Fleisch essen will, kann das gerne tun. Wer Fleisch produziert, darf das auch tun, aber unter Berücksichtigung des Tierwohls, des Klimaschutzes und nicht zu Lasten unserer Umwelt", so der bekennende Vegetarier, der diesbezüglich aber keinen missionarischen Eifer verspüre. Jeder solle nach seinem Geschmack glücklich werden, sagte er.

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Özdemir stellte eine verbindliche Haltungsform-Kennzeichnung für Fleisch in Aussicht: "Wir werden auch dafür sorgen, dass die Investitionsförderung künftig auf gute Haltungsbedingungen in den Ställen ausgerichtet wird". Im Koalitionsvertrag hat die Ampel-Koalition aus SPD, FDP und Grünen vereinbart, dass sie eine verbindliche Tierhaltungskennzeichnung einführen will, die auch Transport und Schlachtung umfasst.

Özdemir sagte nun, ihm gehe es um die Höfe und die Menschen, die täglich hochwertige Lebensmittel produzieren - "nicht um industrielle Massentierhaltung, die Tiere als Billigware verramscht".

Mehr Klima- und Artenschutz

Dem Spiegel sagte der kommende Minister, er wolle auch den Klimaschutz in der Landwirtschaft vorantreiben. „In der Vergangenheit war es doch immer so im Kabinett: Die Umweltministerin gab eigentlich ganz gute Klima- und Umweltziele vor, dann kam der damalige Wirtschaftsminister, der Verkehrsminister oder eben die damalige Landwirtschaftsministerin und hat den Klima- und Artenschutz in die Tonne getreten.“ Das werde er ändern.

Vater war Bauer

Über seinen Bezug zur Landwirtschaft nannte Özdemir auch etwas persönliches: "Mein Vater war Bauer in der Türkei, bevor er nach Deutschland kam. Für mich fühlt es sich also fast so an, als würde sich ein Kreis schließen", so Özdemir. Mit ihm wird erstmals wird ein Kind aus einer Gastarbeiterfamilie Minister in einem Bundeskabinett. "Das erfüllt mich mit tiefer Demut und ich weiß um die besondere Verantwortung, die damit verbunden ist", sagte er.

Glückwunsch von Klöckner

Die bisherige Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) gratulierte Özdemir. Beim Nachrichtendienst Twitter sprach sie von einem gut aufgestellten Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL), dass sie ihm hinterlässt und empfahl ihm die exzellenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

"Begnadeter Kommunikator"

Unterdessen hat der Parteivorsitzende Robert Habeck die Personalentscheidung verteidigt. Özdemir sei „ein begnadeter Kommunikator“, was besonders im Agrarressort wichtig sei, sagte Habeck der Osnabrücker Zeitung. Özdemir verstehe es gut, „unterschiedliche Interessen zusammenzubringen“. Dies sei eine wichtige Fähigkeit für das Agrarressort: „Die Landwirtschaft ist ein Gebiet, in dem unterschiedliche Erwartungen sehr hart aufeinanderprallen“, wie er aus eigener Erfahrung in Schleswig-Holstein wisse – dort war Habeck sechs Jahre lang Agrarminister.

Özdemir habe „in seiner politischen Karriere immer vor allem an der Versöhnung von Ökonomie und Ökologie gearbeitet“. Beides gehöre „in kaum einem Bereich so eng zusammen“ wie in der Landwirtschaft, betonte Habeck.

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