Die Ravensburger Molkerei Omira hat sich drei Monate nach Bekanntwerden falscher Deklarierungen bei den Verbrauchern entschuldigt. Die Molkerei hatte damals holländischen Käse als Bodensee-Käse verkauft. "Die Aufnahme eines in den Niederlanden hergestellten Käses in unser Omira-Markensortiment war trotz bester Qualität des Produktes ein Fehler, den wir sehr bedauern", erklärten die Geschäftsführer Wolfgang Nuber und Stefan Bayr jetzt in einer Mitteilung. Man sehe ein, dass die Molkerei die Bezeichnung "Bodensee" in einem engen Sinne nicht mehr für die gesamte Produktlinie zu jeder Zeit gewährleisten könne, da Omira-Milch inzwischen auch Regionen im Schwarzwald, der Alb und verschiedenen Regionen in Bayern umfasse. Neben dem Verzicht auf den Namen "Bodensee" wolle das Unternehmen daher auch das Dachmarken-Logo verändern, heißt es auf der Homepage. "Selbstverständlich unterstützen unsere Konsumenten mit dem Kauf unserer Produkte auch weiterhin ein Unternehmen ihrer Region und unsere 4 000 Milcherzeuger", werben die Geschäftsführer um das Vertrauen der Kunden.
Wie die "Schwäbische Zeitung" im September berichtet hatte, waren von 2003 bis 2009 etwa 316 t Käse aus Bayern und Holland unter den Bezeichnungen "Deutscher Schnittkäse", "Bodenseekäse" und "Der mildwürzige Käse vom Bodensee" deutschlandweit vermarktet worden. Ein Prokurist des Unternehmens wurde deshalb vom Amtsgericht Ravensburg zu 9000 Euro Geldstrafe verurteilt, gegen die beiden Geschäftsführer Nuber und Bayr ermittelt die Staatsanwaltschaft Ravensburg ebenfalls.Im Januar oder Februar soll der Prozess beginnen.
Hintergrund: Bodenseekäse kam aus Holland (16.9.2010)