Das Prüfsystem Qualität und Sicherheit (QS) hat fünf Straathof-Betriebe wieder in sein Programm aufgenommen. Das ärgert Friedrich Ostendorff, Sprecher für Agrarpolitik der Grünen.
"Mit der Neuerteilung der Lieferberechtigung für fünf Straathof-Betriebe macht sich die QS vollends unglaubwürdig. Das QS-Prüfsystem ist ehemals mit dem Ziel angetreten, ein Mindestmaß an Tierschutz auch in konventionellen, bäuerlichen Betrieben durch zu setzen", so der Politiker.
Es sei deshalb vollkommen inakzeptabel, dass ein Unternehmen wie das von Adrianus Straathof, gegen den aufgrund schwerster Tierschutzverstöße ein Tierhaltungs- und Betreuungsverbot ausgesprochen wurde, nun wieder an QS liefern darf. Dies habe nicht nur schwerwiegende Folgen für die Glaubwürdigkeit von QS und des Deutschen Bauernverbandes, der Mitgesellschafter der QS GmbH ist, sondern auch auf die Tierwohlinitiative des Bundesministers Schmidt, in dessen Kompetenzkreis die QS GmbH mitwirken soll.
"Wenn QS ernst genommen werden möchte, muss sich Bundesagrarminister Schmidt nun eindeutig von Straathof distanzieren. Andernfalls muss er von einer Teilnahme des Unternehmens am Kompetenzkreis der Tierwohlinitiative Abstand nehmen. Die Frage ist doch, sollen sich die Verhältnisse in der deutschen Tierhaltung und Fleischindustrie ändern oder sollen diese Verhältnisse mit immer neuen Maßnahmen verdeckt und übertüncht werden", so Ostendorff.
Hintergrund:
QS nimmt wieder fünf Straathofbetriebe auf (6.1.2015)