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topplus Aufnahme ins Jagdrecht

Özdemir unterstützt politische Wende von Schwarz-Rot beim Wolf

Zum Wolf herrscht Einigkeit zwischen alter und künftiger Regierung. Cem Özdemir stimmt Union und SPD zu, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen. Möglich ist eine neue Epoche für Weidetierhalter.

Lesezeit: 3 Minuten

Der geschäftsführende Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) unterstützt die Pläne der neuen Koalition von Union und SPD, den Wolf in Deutschland ins Jagdrecht aufzunehmen. "Ich bin sicher, dass man klare, fundierte Regeln für den Umgang mit auffälligen Wölfen haben kann, ohne den Artenschutz zu gefährden", sagte Özdemir der "Bild am Sonntag".

Özdemir sieht seine Haltung bestätigt

Özdemir sieht in der geplanten Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht eine Bestätigung seiner politischen Haltung. "Ich habe mich in Europa erfolgreich dafür eingesetzt, dass der Schutzstatus des Wolfs von streng geschützt auf geschützt abgesenkt wird“, sagte er. Die abschließende Anpassung des Schutzstatus in der bestehenden Naturschutz-Richtlinie der Europäischen Union (FFH-Richtlinie) steht in Brüssel allerdings noch aus.

Ökologische Balance beim Artenschutz

Özdemir sieht in der Herabstufung des Schutzstatus des Wolfes keinen Nachteil für den Artenschutz. Das sei "gut für die Weidetierhalter und auch nicht schlecht für den Artenschutz", sagte er. Schafe, Ziegen und Rinder auf der Weide stärkten die Artenvielfalt und den Erhalt wertvoller Kulturlandschaften, so Özdemir.

Weidetierhalter fordern seit langem ein Wolfsmanagement

Unterstützung für die Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht kommt auch von Deutschen Bauernverband (DBV). Bauernpräsident Joachim Rukwied sagte der Bild: "Wir dürfen die Weidetierhaltung nicht länger einer weltfremden Wolfsromantik opfern. Die zukünftige Bundesregierung muss jetzt liefern. Aktives Bestandsmanagement muss ermöglicht werden."

Bundesrat sieht Handlungsbedarf beim Wolf

Auch der Bundesrat hatte am Freitag die künftige Regierung aufgefordert, Regeln für einen schnelleren Abschuss von Wölfen auf den Weg zu bringen. Die zunehmende Zahl der Wölfe in Deutschland führe „zu anhaltender Besorgnis“. Es bestehe deshalb jetzt ein „dringender zusätzlicher Handlungsbedarf, um das Management lokaler Wolfsbestände zukünftig flexibler zu gestalten“, steht in einer Entschließung des Bundesrates.

Koalitionsvertrag: Wolf ins Jagdrecht

Die künftige Koalition aus Union und SPD hat in ihrem am 9. April vorgestellten Koalitionsvertrag angekündigt, dass Sie die Herabstufung des Wolfes unverzüglich in deutsches Recht überführen will, sobald die EU-Entscheidung vorliegt.

„Wir unterstützen den Herdenschutz und setzen den Vorschlag der EU-Kommission zur Herabstufung des Schutzstatus des Wolfes in der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie unverzüglich in nationales Recht um“, lautet der Satz dazu im Koalitionsvertrag. Zudem will Schwarz-Rot den Wolf „umgehend“ ins Jagdrecht aufnehmen und so mit den Änderungen im Bundesnaturschutzgesetz für eine rechtssichere Entnahmemöglichkeit von Wölfen sorgen.

Wachsender Wolfsbestand gefährdet Nutztiere

Laut dem Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) sind die Wolfsbestände in Europa in den vergangenen zehn Jahren stark gewachsen – von 11.200 Tieren 2012 auf mehr als 20.300 im Jahr 2023. In Deutschland leben laut dem BMEL 209 Wolfsrudel, vor allem in Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) geht dabei von „mindestens 2000 Wölfen in Deutschland aus“. Doch die Konflikte mit der Landwirtschaft nehmen zu. Jährlich werden in Europa rund 65.500 Nutztiere, meist Schafe und Ziegen, von Wölfen gerissen. Und das trotz aufwendiger und teurer Schutzmaßnahmen, wie Zäunen und Herdenschutzhunden.

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