Künftig sollen im Supermarkt alle Lebens-, Arznei-, Futter-, Wasch-und Reinigungsmittel sowie Textilien gekennzeichnet werden, wenn sie bei der Produktion mit der Gentechnik in Berührung gekommen sind. Das zumindest fordern die Initiatoren einer Petition an den Bundestag, zu denen auch der frühere sachsen-anhaltinische Wirtschaftsminister Dr. Horst Rehberge gehört.
Rehberger, der den Vorsitz des biotechnologiefreundlichen „Forums Grüne Vernunft“ innehat, erklärte dazu vor Journalisten in Berlin, man hoffe mit der Petition eine neue Debatte anzustoßen und aus der derzeitigen Sackgasse zu finden. Die große Ablehnung der Grünen Gentechnik in der Bevölkerung sei zu großen Teilen auf fehlende Information und fehlende Transparenz zurückzuführen. Kaum jemand in Deutschland wisse, dass die Gentechnik inzwischen für jeden von großer Bedeutung sei.
Die ehemalige Bundestagsabgeordnete und FDP-Politikerin Dr. Christel Happach-Kasan räumte ein, dass sie früher vor allem die Gleichwertigkeit der Produkte hervorgehoben und sich deshalb gegen eine Kennzeichnung für oder gegen Gentechnik ausgesprochen habe. Die Gesellschaft habe sich aber nun mal für eine prozessorientierte Kennzeichnung entschieden. Damit die Verbraucher aber eine echte Wahlfreiheit hätten, müsse der Gebrauch von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) beispielsweise auch im Bereich von Arzneimitteln und Lebensmittelzusatzstoffen sichtbar gemacht werden.
Die Initiatoren der Petition hoffen nun innerhalb der nächsten vier Wochen auf zahlreiche Unterstützer. Zu den 50 Erstunterzeichner gehört unter anderem auch der Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), Carl-Albrecht Bartmer.
Mehr dazu in einem ausführlichen Artikel bei Spiegel Online...