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Pflanzenschutz: Industrie fordert „intelligente Reduzierung“ statt Pauschalvorgaben

Die schrittweise Senkung des Mitteleinsatzes erreicht man laut IVA-Präsident Wagner besser und ohne Kolateralschäden durch Digitalisierung und technische Lösungen.

Lesezeit: 3 Minuten

Verlässliche politische Leitlinien für die Entwicklung einer nachhaltigen und produktiven Landwirtschaft hat der Industrieverband Agrar (IVA) angemahnt. Die sieht IVA-Präsident Michael Wagner im Moment aber nicht, insbesondere was die EU-Verordnung über die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln und die Reduktionsziele Brüssels angeht.

„Die agrochemische Industrie bekennt sich schon lange zu einer nachhaltigen Landwirtschaft – und das schließt intelligent gemachte Reduktionsprogramme ausdrücklich mit ein“, betonte Wagner zum Auftakt der Internationalen Grünen Woche (IGW) heute in Berlin. Dabei dürfe der Fokus aber nicht auf Mengen liegen, sondern bei den Risiken, die mit der Anwendung dieser Produkte einhergehen. Ansonsten drohe in letzter Konsequenz beispielsweise auch der Wegfall von Kupfer im ökologischen Weinbau.

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„Nachhaltigkeit am besten durch Innovation.“

Der IVA-Präsident ist überzeugt, dass die Reduktion des Mitteleinsatzes besser mit technischen Innovationen wie Digitalisierung und Präzisionslandwirtschaft zu lösen ist als mit starren Regeln: „Nachhaltigkeit erreicht man am besten durch Innovation.“

Besonders bei der Digitalisierung setzt Wagner Hoffnungen in eine innovationsfreudige Politik, die landwirtschaftlichen Betrieben bei Investitionen in neue Technologien unter die Arme greift und sie durch Beratungsangebote unterstützt.

Aber auch die Erneuerung des europäischen Rechtsrahmens, um modernes Saatgut aus neuen Züchtungsmethoden auf den Markt bringen zu können wäre ihm zufolge eine richtige und notwendige Maßnahme. Es wäre jedenfalls „ausgesprochen schade“ angesichts der großen Herausforderungen beim Klima- und Artenschutz auf diese Instrumente zu verzichten.

Industrie investiert in Transformation

IVA-Präsident Wagner unterstrich in diesem Zusammenhang, dass die führenden Unternehmen der Pflanzenschutz-Industrie in Europa bereit seien, erhebliche Investitionen für die Transformation der Landwirtschaft zu leisten. Auf europäischer Ebene seien dafür bis zum Jahr 2030 Projekte mit einem Volumen von 10 Mrd. € für die digitale und Präzisionslandwirtschaft vorgesehen.

Davon wurden laut dem Industrieverband bis Ende vergangenen Jahres bereits über 2 Mrd. € investiert. Für die Entwicklung neuer biologischer Pflanzenschutzmittel wollen die Herstellerfirmen bis Ende des Jahrzehnts 4 Mrd. € ausgeben. Projekte mit einem Volumen von 1,75 Mrd. € wurden hier bereits umgesetzt.

Fleischmann: Düngerversorgung absichern

Auch die im IVA zusammengeschlossenen Düngemittel-Hersteller erwarten von der Politik weitere Anstrengungen. Der Vorsitzende des IVA-Fachbereichs Pflanzenernährung, Marco Fleischmann, betonte, dass sich die EU bei Mineraldüngern nicht allein auf Importe verlassen darf und die Sicherung heimischer Produktion von strategischer Bedeutung für die Versorgungssicherheit von Nahrungsmitteln ist.

Er hob hervor, dass die ausreichende Verfügbarkeit von Strom aus erneuerbaren Energien zu marktfähigen Preisen für die Produktion von Grünem Ammoniak, und damit „Grünem Dünger“, unverzichtbar ist: „Die Herstellung von Mineraldüngern ist mit großem Energieaufwand und daher aktuell mit hohen Kosten verbunden.“

Fleischmann setzt deshalb darauf, dass in naher Zukunft Mineraldünger klimaneutral in Deutschland und Europa herzustellen. Grüner Ammoniak aus grünem Wasserstoff sei die Vorbedingung dieses Transformationsprozesses. Dass dies praktikabel ist, zeigt Fleischmann zufolge die Yara-Pilotanlage im norwegischen Porsgrunn, die in diesem Jahr schon den Regelbetrieb bei der Herstellung von AMMONIAK AUF Basis regenerativer Energie aufnehmen soll.

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