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Pflanzenschutzsteuer würde Betriebe massiv belasten

Gravierende Folgen für den hiesigen Ackerbau prognostizierte Prof. Enno Bahrs von der Universität Hohenheim für den Fall der Einführung einer Pflanzenschutzsteuer in Deutschland.

Lesezeit: 3 Minuten

Gravierende Folgen für den hiesigen Ackerbau prognostizierte Prof. Enno Bahrs von der Universität Hohenheim für den Fall der Einführung einer Pflanzenschutzsteuer in Deutschland. Er zeigte anhand einer 2015 vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) im Auftrag des Kieler Landwirtschaftsministeriums erstellten Studie, dass sich der Getreideanbau mit einer solchen Steuer deutlich verteuern dürfte.



Wie Bahrs kürzlich in einem Vortrag feststellte, zielt eine Pflanzenschutzsteuer nicht nur auf die Senkung des Mitteleinsatzes ab. Es dürfe nicht vergessen werden, dass damit aus Sicht der Politik auch die Mobilisierung von Steuermitteln im Umfang von mindestens 1 Mrd Euro pro Jahr verbunden sei, erläuterte der Hohenheimer Agrarökonom mit Blick auf die UFZ-Studie.


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Aus ökonomischer Sicht bedeutet eine solche Steuer nach seiner Einschätzung aber auch eine Verteuerung des Getreideanbaus um bis zu 200 Euro pro Hektar. Bei einer intensiven Hochertragswirtschaft, Resistenzproblemen oder bei Sonderkulturen seien sogar noch deutlich höhere Kosten absehbar. Dies betreffe bei den herkömmlichen Kulturen insbesondere Raps oder Kartoffeln. Dem stehe heute ein finanzieller Aufwand für den Pflanzenschutz gegenüber, der im Ackerbau im Schnitt bei unter 180 Euro/ha liege.


Auch Ökolandbau betroffen


Neben den finanziellen Effekten sind laut Bahrs bei der Einführung einer Pflanzenschutzsteuer zahlreiche agronomische Folgeeffekte absehbar. So müssten Schadschwellen neu definiert und Herbizide durch mechanische Unkrautbekämpfungsmaßnahmen ersetzt werden. Denkbar sei auch, dass sich Smart Farming vor diesem Hintergrund schneller durchsetzen werde. Zudem gewinne der ökologische Landbau an relativer Vorzüglichkeit.


Bahrs gab aber zu bedenken, dass der Ökolandbau ebenfalls von einer Pflanzenschutzsteuer betroffen wäre, wenn auch in geringerem Maße. Ferner sei fraglich, ob die Besteuerung von Beizmitteln den gewünschten ökologischen Effekt habe, sei diese Form des Pflanzenschutzes doch bereits sehr schonend für Umwelt und Natur. Verzichte man auf solche Methoden, sei auch ein zwangsweiser Mehraufwand beim herkömmlichen Pflanzenschutz möglich, so der Wissenschaftler. Angesichts der gravierenden Folgen einer Besteuerung von Pflanzenschutzmitteln warnte Bahrs deshalb vor der abrupten Einführung einer solchen Abgabe.


Das wird teuer! - top agrar-Ausgabe 9/2016


top agrar sprach bereits mit Prof. Bahrs über eine Pflanzenschutzmittel-Steuer:


Schleswig-Holsteins grüner Landwirtschaftsminister Robert Habeck möchte den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln besteuern. Das würde die Produktion drastisch verteuern, haben Prof. Dr. Enno Bahrs und Hans Back ausgerechnet.


Wenn es nach dem Kieler Agrarministerium geht, soll es künftig eine bundesweite Steuer auf Pflanzenschutzmittel geben. Grundlage dafür ist das Steuerkonzept des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung in Leipzig, das eine Basisabgabe in Höhe von 20 € für die volle Aufwandmenge je ha vorschlägt. Hinzu kommen je nach Wirkstoff noch sehr individuelle Zuschläge für Risikopotenzial und Einsatzgebiet. Die tatsächliche Höhe der Abgabe pro Hektar ist daher sehr stark von den eingesetzten Mitteln abhängig. Weiterlesen in der Ausgabe 9/2016 (Login erforderlich)

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