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Agrargipfel/ Bauernprotest

Plagge: „Was richtig ist, muss sich rechnen“

Ein Gastkommentar zum Agrargipfel von Jan Plagge, Präsident von Bioland.

Lesezeit: 3 Minuten

„Der Karren der Landwirtschaft steckt fest. Nun ist es an der gesamten Agrarbrache, der Politik und en Verbrauchern, diesen herauszuziehen und gemeinsam anzupacken. Dass die Bundeskanzlerin den Dialog sucht und an einen Tisch lädt, ist auf nationaler Ebene ein wichtiger Schritt. Damit die notwendigen Veränderungen gelingen, müssen wir miteinander reden und konsequent handeln.

Die Landwirtschaft schafft unsere Lebensgrundlagen und gibt unserer Landschaft ein Gesicht. Tag für Tag bestellen rund 270.000 Bäuerinnen und Bauern rund 17 Millionen Hektar Landfläche in Deutschland. Wie hochwertige Lebensmittel erzeugt, unsere Lebensgrundlagen geschützt und den Landwirten ein auskömmliches Einkommen gesichert werden kann, ist die Frage, um die es geht.

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Die Rahmenbedingungen dazu sind in den vergangenen Jahrzehnten aus den Fugen geraten und haben die Fahrspur der Landwirtschaft stets unwegsamer gemacht. Was sich rechnet, wurde gemacht – was als richtig angesehen wurde, hatte ökonomisch oft keinen Platz. Staatliche Subventionen pro Hektar haben eine Spirale in Gang gebracht, in der mehr Fläche mehr Einkommen bringt, egal wie intensiv das Land genutzt wird.

Viele mussten weichen, weil sie nicht wachsen konnten. Die Gewachsenen mussten teils starke Kompromisse eingehen. Viele haben sich spezialisiert und intensiviert, vor allem in der Tierhaltung. Andere haben ökologische Prinzipien vorangestellt und neue Betriebssysteme entwickelt, insbesondere im Ökobereich. So haben sich in der Praxis tatsächlich viele der Betriebssysteme mit der Zeit auseinanderentwickelt, nicht aber die Menschen.

Statt Feindbilder zu pflegen, müssen wir Brücken bauen und einen fairen Wettbewerb um die besten Lösungen für den Schutz unserer Lebensgrundlagen schaffen. Wir als Verband sehen uns dabei als Verbinder und Gestalter für diese Veränderungen. Gemeinsam müssen wir mit den Verbrauchern, der Politik, Landwirtschaft und Wirtschaft das kollektive Interesse über die individuellen Interessen stellen. In Zukunft muss gelten: Nicht was sich rechnet ist richtig, sondern was richtig ist, muss sich rechnen!

Ein neues System muss dafür nicht erst erfunden werden. Der ökologische Landbau bietet die Prinzipien, Grundlagen und Regeln für einen Pfad jenseits der Nische. Gemeinsam schaffen wir 20 Prozent Ökolandbau bis 2030, wie im Koalitionsvertrag verankert. Und zwar dann, wenn die Lebensmittel und der Tier-, Umwelt- und Naturschutz statt der Fläche endlich wieder einen Wert bekommen und zum Einkommen beitragen. In der Verantwortung der Politik liegt bei der Neugestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU die wohl größte Chance, den Karren aus dem Dreck zu ziehen.“

Gastkommentare geben nicht in allen Fällen die Meinung der Redaktion wieder. Wir veröffentlichen Sie, wenn wir den Inhalt für diskussionswürdig halten.

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