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Junglandwirte-Dinner: Politiker versprechen Hofnachfolgern Zukunftsperspektive

Der Landjugendverband BDL hatte bei seinem traditionellen Junglandwirte-Dinner einige Politiker zur Diskussion geladen. Sie bestätigten, dass gerade einiges schief läuft in der Agrarpolitik.

Lesezeit: 4 Minuten

Der Bund der Deutschen Landjugend (BDL) hatte am Mittwochabend wieder zum Junglandwirte -Dinner geladen – dieses Mal virtuell. Die Vorsitzende Kathrin Muus stellte dabei klar, dass die Junglandwirte vor allem eine Zukunft mit Planungssicherheit wollen.

Das sagte sie auch in Richtung der eingeladenen Politiker, wie Agrar-Staatssekretär Uwe Feiler (CDU). Der hob hervor, dass sich die Landwirtschaft in einem Transformationsprozess befindet, der nötig und gewollt sei. „Damit nicht weiter Höfe sterben und junge Menschen eine Perspektive in der Landwirtschaft finden, ist die Förderung von Junglandwirten eines der Ziele der gemeinsamen Agrarpolitik“, stellte er klar. Zugleich solle ihnen der Zugang zu Böden durch stärkere Berücksichtigung bei der Vergabe von Agrarflächen durch die bundeseigene Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH erleichtert werden.

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Weitere Gäste waren die Bundestagsabgeordneten Dr. Gero Hocker (FDP), Anna Kassautzki (SPD) und Dr. Sabine Buder (CDU). Die Tierärztin Buder aus dem Landkreis Barnim kandidiert, weil es aus ihrer Sicht politisch momentan in die falsche Richtung geht. Ausschlaggebend dafür sei ihre Verantwortung für die nächste Generation, zu der auch ihre vier Kinder zählen. Auch Anna Kassautzki ist mit der aktuellen Politik nicht einverstanden: „Die Hilflosigkeit macht mich wütend. Die junge Generation muss gehört werden, es gehören viel mehr junge Menschen in die Parlamente.“ Die studierte Politikwissenschaftlerin engagiert sich seit 13 Jahren politisch und hat das Direktmandat ihrer Partei in Angela Merkels Wahlkreis.

Auch Dr. Gero Hocker, der die FDP seit 2017 im Bundestag vertritt, äußert sich skeptisch. „Die Gesetzgebung richtet sich viel zu häufig nach der öffentlichen Meinung und lässt wissenschaftliche Erkenntnisse außen vor. Durch immer neue deutsche Standards wie das Insektenschutzgesetz geht die Schere noch weiter auf. Die deutsche Landwirtschaft muss auch unabhängig von staatlicher Finanzierung wettbewerbsfähig sein.“

In der Diskussion um Kriterien für Direktvermarktung in Deutschland und insbesondere um eine regionale Herkunftsbezeichnung werden die Unterschiede deutlicher, fasst der BDL die Talkrunde zusammen: Während Dr. Gero Hocker diese als wenig nutzbringend bezeichnete, hält Anna Kassautzki so ein Label durchaus für hilfreich. Vernünftig durchdacht, könne es bei den Verbrauchern ein Bewusstsein für die Landwirtschaft schaffen. Dr. Sabine Buder vermittelte am eigenen Beispiel ganz plastisch, wie ein regionales Label bei der Kaufentscheidung helfen könne.

Egal ob über Tierwohl oder Borchert-Kommission, Flächenverbrauch oder Wettbewerbsverzerrungen, Digitalisierung, Junglandwirteförderung oder Jugendchecks debattiert wurde - einig waren sich Podium und Landjugend vor allem darüber, dass politisch mehr getan werden muss: fürs Land, für Landwirtschaft und Jugend! Und dass es eben nicht reiche, mehr Geld z.B. in die Junglandwirteförderung zu stecken, sondern auch mehr für verlässliche Rahmenbedingungen in der Landwirtschaft getan werden müsse, wie es Hocker bei diesem Beispiel formulierte.

Der BDL jedenfalls ist sich sicher, dass seine Anliegen bei den politischen Gästen angekommen sind. Zugleich sei zu spüren gewesen, dass sie den Gästen aus der Politik am Herzen liegen. Daran habe niemand der Anwesenden gezweifelt, so der Verband. Aber alle wüssten, dass es auf die Umsetzung ankommt, wie Moderator Simon Michel-Berger zusammenfasste.

BDL-Vize Stefan Schmidt bedankte sich bei den Beteiligten für ihre Offenheit im Dialog mit den Junglandwirten, bei dem Fehler benannt und Klartext gesprochen wurde. „Politik braucht mehr Fachlichkeit. Ehrlich gesagt läuft aktuell das eine oder andere politisch aus dem Ruder“, bedauert der Junglandwirt: „Aber egal, was bei den Wahlen im Herbst passieren wird, eines ist gewiss: Der BDL wird sich in jedem Fall weiter für die Belange junger Menschen und Junglandwirte in ländlichen Räumen einsetzen.“

Der BDL macht sich für eine generationengerechte und zukunftsfähige Landwirtschaft stark. Vor der anstehenden Bundestagswahl hat er seine Forderungen fürs Land zusammengetragen. Allen gemein ist der Wunsch nach Diskussion und Umsetzung, damit junge Menschen auch in Zukunft auf dem Land Lebens- und Bleibeperspektiven finden.

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