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Prämienantrag: Jetzt zählen die Flächenskizzen!

In diesem Jahr entscheiden erstmals die Flächenskizzen über die beantragte Flächengröße. Ungenaues Zeichnen kann zu Überlappungen und Überbeantragungen führen. Für die Flächengröße im Prämienantrag waren bislang die eingetragenen Hektar-Werte entscheidend.

Lesezeit: 4 Minuten

In diesem Jahr entscheiden erstmals die Flächenskizzen über die beantragte Flächengröße. Ungenaues Zeichnen kann zu Überlappungen und Überbeantragungen führen.


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Für die Flächengröße im Prämienantrag waren bislang die eingetragenen Hektar-Werte entscheidend. In diesem Jahr zählt erstmals die Flächengröße, die sich aus den digital angefertigten Flächenskizzen ergibt. Ausnahmen wird es wohl kaum geben.


Die Bundesländer sind unterschiedlich auf den „geodatenbasierten Antrag“ (Geo-Antrag) vorbereitet. Es ist durchaus möglich, dass es zu umstellungsbedingten Flächenüberlappungen oder Klaffungen (Lücken) kommt. Prämienverluste und Sanktionen sind möglich.


Was sich ändert


Zum Zeichnen bekommen die Landwirte von den Verwaltungen eine veränderte Software und müssen ihre Flächen hinsichtlich der Größe und Lage exakt einzeichnen. Die Flächengröße aus der neuen Skizze wird dann automatisch in den Antrag übernommen und kann nicht durch numerische Angaben verändert werden.


Während und nach der Antragstellung findet eine Vorab-Kontrolle (Pre-Check) statt. Dabei prüfen die Bewilligungsstellen die Anträge v.a. auf Überlappungen mit benachbarten Flächen und informieren die betroffenen Landwirte spätestens 26 Tage nach Antragsschluss. Die Landwirte können anschließend bis maximal 35 Tage nach Antragsschluss ihre Zeichnungen korrigieren und sich dafür ggf. mit ihren Flächennachbarn abstimmen – ohne dass gekürzt oder sanktioniert wird.


Das klingt gut und mag es in Zukunft auch sein. In der Umstellungsphase ist es aber – je nach Software und den zugrunde liegenden Vorjahresskizzen – u.U. schwierig, die Flächen exakt einzuzeichnen. Kleine Ungenauigkeiten können schon zu Überlappungen und Klaffungen führen. Das passiert besonders schnell in Feldblöcken, in denen mehrere Landwirte wirtschaften.


Darauf kommt es an


Bayern und Thüringen haben den Geo-Antrag in 2015 schon freiwillig umgesetzt. Es zeigte sich, dass die Umsetzung sehr von den Strukturen und den Vorbereitungen der Bundesländer abhängt.

  • Gut ist, wenn die Behörden frühzeitig digitale Vorjahresbilder bereitstellen. In Sachsen-Anhalt z.B. war das im Dezember der Fall, in anderen Ländern geschieht das erst im März oder April.
  • Manche Verwaltungen, z.B. in NRW, haben die Flächen vorab geprüft und plausibilisiert. Anderswo müssen Landwirte mit recht ungenauen Bildern leben.
  • Landwirte können i.d.R. die Grenzen des Feldblocks bzw. zum Nachbarn einsehen. Zumindest sollte es bei Grenzüberschreitungen ein Warnsignal geben.
  • Teilweise, z.B. in Niedersachsen, sollen die Skizzen in der Antragsphase ständig aktualisiert werden (Upload).
  • Fast jedes Bundesland hat eine eigene Antragssoftware. Diese sollte komfortabel sein und gute Tools für das Einzeichnen von Grenzen und Randstreifen haben.
Entscheidend für einen reibungslosen Ablauf ist auch, dass die Behörden spätestens jetzt die Landwirte effektiv informieren und schulen. Geeignet dafür sind auch Beispielvideos. Bei der Vorab-Kontrolle sollten die Landwirte möglichst zügig auf elektronischem Wege über Fehler informiert werden. Und falls Unregelmäßigkeiten z.B. in Feldblocks auftreten, sollte ein Ausgleich innerhalb des Feldblocks möglich sein. Hilfreich wäre, wenn die nach EU-Recht maximal mög-lichen Messtoleranzen einheitlich in allen Bundesländern angewendet werden (Umfang der Überlappungsfläche x 1,25).


Übrigens: Flächen, die von einem Landwirt mit Betrieb in einem anderen Bundesland beantragt werden, können weder vor Antragstellung eingesehen noch im Rahmen der Vorab-Kontrolle geprüft werden. Das ist ärgerlich und sollte sich zumindest mittelfristig ändern. Bis dahin sollten diese Flächen vom Systemwechsel ausgenommen werden.


Ernst nehmen!


Das Wichtigste ist: Landwirte sollten die Umstellung auf den Geo-Antrag ernst nehmen! Beim Zeichnen zählt jeder Quadratmeter. Nehmen Sie Info- und Schulungsangebote der Verwaltungen in Anspruch. Für Beratungen sollten Sie frühzeitig Termine machen. Das gilt erst recht, wenn Sie nicht selbst digital zeichnen können oder wollen.


Flächenkonflikte, die Sie schon vor Antragsfrist erkennen, sollten Sie mit dem Nachbarn besprechen, um die Überlappung frühzeitig bereinigen zu können. Spätestens bei der Vorab-Kontrolle müssen Sie sich einigen. Andernfalls wird Ihnen die Behörde eine Lösung präsentieren: Im schlechtesten Fall Prämienabzüge und gegebenenfalls Sanktionen.

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