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Acker- und Grünland

Preisanstieg bei Agrarland hat sich verlangsamt

Acker- und Grünland werden nach wie vor immer teurer. Das Statistische Bundesamt berichtet für 2018 aber von einem langsameren Anstieg.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Preise für Agrarland sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2018 weiter deutlich angestiegen, allerdings weniger kräftig als in den Jahren zuvor. Im Bundesdurchschnitt mussten Käufer 25.500 Euro je Hektar ausgeben, 6 % mehr als 2017. Im Jahr zuvor waren die Preise im Mittel um 8 % gestiegen, 2016 um 14 %, zitiert der Deutsche Bauernverband in seinem neuen Situationsbericht.

Der prozentuale Preisanstieg fiel 2018 im Westen Deutschlands deutlicher aus (+ 7 %) als im Osten (+ 1 %). Im westlichen Bundesgebiet wurden 2018 durchschnittlich 37.800 Euro, im östlichen Bundesgebiet durchschnittlich 15.700 Euro gezahlt. Die größten Preissteigerungen gab es indes in Sachsen (+ 20 %), Hessen (+ 12 %) und Nordrhein-Westfalen (+ 10 %). In Mecklenburg-Vorpommern (- 5 %) und Brandenburg (- 4 %) dagegen waren die Preise sogar rückläufig.

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Stark differierende Bodenpreise

Je nach Bodengüte, Nutzungsart oder regionaler Lage sind die Preisunterschiede beim Kauf von Agrarflächen erheblich. Für den relativ hohen Preisstand in Bayern (besonders Regierungsbezirke Nieder- und Oberbayern mit 107.200 bzw. 106.300 Euro je Hektar) und Nordrhein-Westfalen (besonders Regierungsbezirke Münster und Düsseldorf mit 85.800 bzw. 61.500 Euro je Hektar) sind vor allem die starke Nachfrage nach Bebauungs-, Verkehrs- und Ausgleichsflächen maßgebend. Umgekehrt finden sich die niedrigsten Kaufwerte je Hektar im Saarland (9.700 Euro), in Thüringen (10.700 Euro) und im Regierungsbezirk Gießen (10.300 Euro). Es folgen Brandenburg (11.000 Euro), Rheinland-Pfalz (13.800 Euro), Sachsen (14.100 Euro) und der Regierungsbezirk Kassel (14.400 Euro). Für 2018 ergibt sich bei Agrarlandverkäufen ein Gesamtumsatz von 2,136 Milliarden Euro. Das sind gegenüber dem Vorjahr knapp 2 % mehr.

Starke Dynamik der Bodenpreise – große regionale Unterschiede

Zwischen 2008 und 2018 zeigte der Bodenmarkt deutlich mehr Preisdynamik als zuvor. So stiegen seither die Agrarlandpreise in Bayern und Niedersachsen jeweils um 156 Prozent, in Schleswig-Holstein um 110 Prozent und in Nordrhein-Westfalen um 102 %. Im Durchschnitt des früheren Bundesgebietes stiegen die Kaufpreise für Agrarland um 120 %. Mit plus 216 % wesentlich stärker war der prozentuale Anstieg in den neuen Ländern, allerdings auf Basis niedriger Ausgangswerte. Besonders stark war die Bodenpreisdynamik in Mecklenburg-Vorpommern (plus 262 %). Bis 2016 haben sich die Bodenpreise zwischen Ost und West deutlich angenähert.

Flächenumsatz nur bei 0,5 % der gesamten Agrarfläche

Wie aus den vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen hervorgeht, wechselten 2018 83.800 Hektar landwirtschaftliche Flächen den Eigentümer, 4 % weniger als ein Jahr zuvor und deutlich weniger als in weiter zurückliegenden Jahren, in denen die Verkaufsflächen bei jährlich weit über 100.000 ha lagen.

Gemessen an der gesamten Agrarfläche Deutschlands macht die Verkaufsfläche aktuell 0,5 % aus. Während die Verkaufsfläche 2018 im früheren Bundesgebiet nur um knapp 1 % auf 37.000 ha zurückgegangen ist, nahm sie in den neuen Ländern sogar um gut 6 % auf 46.800 ha ab.

An der Spitze in Sachen Bodenmobilität lag in 2018 Mecklenburg-Vorpommern mit einer verkauften Fläche von 12.400 ha, gefolgt von Sachsen-Anhalt mit 11.800 ha, Brandenburg mit 11.400 ha und Niedersachsen mit 10.900 ha. Mit 3,91 ha lag die durchschnittliche Fläche je Veräußerungsfall im Osten Deutschlands wesentlich höher als im Westen mit 1,43 ha.

BVVG: Rund 1,5 Mio. ha verkauft

Die Bodenverwaltungs- und -verwertungsgesellschaft (BVVG) hatte den Bereich Land- und Forstwirtschaft Mitte 1992 aus der damaligen Treuhandanstalt übernommen. Die Privatisierung der noch im Bestand befindlichen land- und forstwirtschaftlichen Flächen soll sich noch bis Ende 2030 erstrecken.

Im landwirtschaftlichen Bereich hat die BVVG seit 1992 insgesamt 869.100 ha verkauft. Mehr als 80 % davon gingen direkt an Pächter vor Ort. Nur 15 % wurden bisher über öffentliche Ausschreibungen verkauft; 10 % wurden direkt an Alteigentümer verkauft.

Der Kaufpreis von Agrarflächen der BVVG lag 2018 imDurchschnitt bei 20.195 Euro je Hektar. Neben den landwirtschaftlichen Flächen wurden fast 596.000 ha Wald privatisiert. 65.000 ha Naturschutzflächen sind unentgeltlich vor allem den Ländern übertragen worden. Weitere rund 24.800 ha Fläche wurden für Naturschutzzwecke verkauft. Hinzu kommen rund 81.900 ha sogenannte Umwidmungsflächen, die zu Gewerbe- und Siedlungszwecken veräußert wurden. Derzeit hat die BVVG noch etwa 117.000 ha landwirtschaftliche Flächen verpachtet, die noch zu privatisieren sind. Pro Jahr sollen rund 10.000 ha verkauft werden, vornehmlich über Ausschreibungen.

Kaufwerte-Statistik

Die Statistik der Kaufwerte für landwirtschaftliche Grundstücke basiert auf Angaben der Finanzämter oder der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte. Erfasst werden die Verkäufe von landwirtschaftlichen Grundstücken, bei denen die veräußerte Fläche der landwirtschaftlichen Nutzung mindestens 0,1 ha groß ist.

Die durchschnittlichen Kaufwerte für landwirtschaftliche Grundstücke werden in der Bundesstatistik nach Bundesländern/Regierungsbezirken und Merkmalen wie Ertragsmesszahl- und Flächengrößenklassen dargestellt. Eine Differenzierung nach Acker- und Grünland erfolgt nicht.

Die Ertragsmesszahl (EMZ) kennzeichnet die naturale Ertragsfähigkeit des Bodens aufgrund der natürlichen Ertragsbedingungen, insbesondere der Bodenbeschaffenheit, der Geländegestaltung und der klimatischen Verhältnisse. Die Eigentümerwechsel von Agrarflächen, die im Rahmen von Anteilsverkäufen („Share deals“) erfolgen, fließen nicht in die amtliche Statistik ein.

Derartige Flächenübertragungen machen laut einer Studie des Thünen-Institutes (TI) in den neuen Ländern einen Anteil von etwa ein Fünftel an allen Flächenkäufen der letzten 10 Jahre aus. Nähere Einzelheiten zur Kaufwertestatistik des Statistischen Bundesamtes finden Sie hier...

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