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Preise für Agrarland weiter gestiegen

In Deutschland sind im vergangenen Kalenderjahr deutlich höhere Preise für landwirtschaftliche Grundstücke gezahlt worden als 2011; besonders hoch fielen die prozentualen Aufschläge in Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein aus.

Lesezeit: 5 Minuten

In Deutschland sind bei einer bundesweit insgesamt spürbar kleineren Bodenmobilität im vergangenen Kalenderjahr deutlich höhere Preise für landwirtschaftliche Grundstücke gezahlt worden als 2011; besonders hoch fielen die prozentualen Aufschläge in Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein aus. Das geht aus den aktuell vom Statistischen Bundesamt (Destatis) veröffentlichten Daten zu den Kaufwerten landwirtschaftlicher Grundstücke hervor.


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Demnach stieg 2012 in den alten Ländern der Preis für Agrarflächen verglichen mit dem Niveau des vorangegangenen Jahres im Durchschnitt um 8,6 % auf 22 267 Euro/ha; in Ostdeutschland legten die Erlöse im Mittel um 8,5 % auf 9 593 Euro/ha zu. Für das gesamte Bundesgebiet leitet sich eine Verteuerung des den Besitzer wechselnden Acker- und Grünlandes um durchschnittlich 6,9 % auf 14 424 Euro/ha ab; der relativ niedrigere Anstieg im Vergleich zum West- und Ostmittelwert resultiert daraus, dass die veräußerte Fläche im niedrigpreisigeren Osten deutlich weniger abgenommen hat als im früheren Bundesgebiet.


Bundesweit insgesamt verringerte sich die verkaufte Gesamtfläche der landwirtschaftlichen Nutzung (FdIN) laut Angaben der Wiesbadener Statistiker deutlich, und zwar um 8 333 ha oder 7,3 % auf 106 400 ha. Während in den alten Bundesländern, wo die Kaufwerte deutlich höher liegen, die veräußerte FdlN 2012 gegenüber dem Vorjahr um 11,4 % auf 40 554 ha abnahm, ging sie in Ostdeutschland nur um 4,5 % auf 65 847 ha zurück. Die FdIN weicht im Detail etwas von der landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) ab. Beispielsweise gehören Areale aus dem Garten- und Weinbau zur LF, aber nicht zur FdlN.


Böden um Münster sehr teuer


Bezogen auf die einzelnen Bundesländer reichten die ermittelten Durchschnittspreise für Agrarböden im Jahr 2012 von 6 870 Euro/ha FdlN in Thüringen bis 32 427 Euro in Nordrhein-Westfalen. Dabei erhöhte sich der mittlere Kaufwert für landwirtschaftliche Grundstücke gegenüber 2012 im bevölkerungsreichsten Bundesland um 6,4 %.


Innerhalb Nordrhein-Westfalens bewegten sich die im Mittel erfassten Preise für Agrarland im vergangenen Jahr zwischen 22 640 Euro/ha im Regierungsbezirk Detmold und 45 033 Euro/ha im Regierungsbezirk Münster. Veräußert wurden in Nordrhein-Westfalen insgesamt 4 909 ha; das war gut ein Fünftel weniger als 2011. Dabei war die Ertragsmesszahl (EMZ) der verkauften Grundstücke mit 49,8 unter den alten Bundesländern erneut die höchste, gefolgt von Baden-Württemberg mit 48,9.


Im „Ländle“ gab der mittlere Preis für die veräußerten FdlN entgegen dem Gesamttrend im Jahresvergleich um 2,6 % auf 20 136 Euro/ha nach, wobei der Verkauf landwirtschaftlicher Flächen dort um 3,1 % auf 4 200 ha zurückging.


Preissprung in Schleswig-Holstein


Am stärksten zogen in Westdeutschland im vergangenen Kalenderjahr die Kaufwerte für landwirtschaftliche Grundstücke in Schleswig-Holstein an, nämlich um 22,7 %. Dort wurden 2012 für einen Hektar FdlN im Mittel 23 063 Euro gezahlt, womit sich das nördlichste Bundesland in der betreffenden Skala auf den dritten Rang schob, vor Baden-Württemberg. Gleichzeitig verringerte sich in Schleswig-Holstein die veräußerte Agrarfläche jedoch um 21,6 % auf 4 356 ha; deren EMZ belief sich im Schnitt auf 43,7.


Ähnlich verlief die Entwicklung in Rheinland-Pfalz, wo der mittlere Kaufwert um 16,9 % auf 11 141 Euro/ha zulegte, die veräußerte Fläche, die eine durchschnittliche Ertragsmesszahl von 44,7 aufwies, aber um mehr als ein Viertel auf 3 592 ha abnahm.


Aus Niedersachsen wurde ein Anstieg der Agrarlandpreise um 11,8 % auf durchschnittlich 21 146 Euro/ha gemeldet; die veräußerte FdlN verringerte sich dort im Vergleich zu 2011 um 5,9 % auf 13 281 ha. Damit wechselte in Niedersachsen trotz einer insgesamt deutlich kleineren Agrarfläche gut mehr als das Doppelte an Hektar FdlN als in Bayern den Besitzer. Die EMZ der betreffenden Grundstücke betrug durchschnittlich 41,9.


Preisrückgang auch in Hessen


In Bayern nahm die veräußerte FdlN im Berichtsjahr gegenüber 2011 um 6,4 % auf 5 768 ha ab. Der durchschnittliche Kaufwert stieg dort bei einer EMZ der verkauften Böden von 44,1 im Mittel um 5,9 % auf 31 841 Euro/ha. Dabei brachte es der Regierungsbezirk Oberbayern mit 45 141 Euro/ha auf den höchsten durchschnittlichen Kaufwert, der vom Statistischen Bundesamt für die regionale Einheit ausgewiesen wird, knapp vor dem nordrhein-westfälischen Regierungsbezirk Münster.


Den hohen Preisen in Oberbayern stand ein mittlerer Kaufwert für die transferierten Böden im bayrischen Regierungsbezirk Oberfranken von „nur“ 16 718 Euro/ha gegenüber. Entgegen dem positiven Gesamttrend entwickelte sich der durchschnittliche Erlös für landwirtschaftliche Grundstücke nicht nur in Baden-Württemberg, sondern auch in Hessen und im Saarland rückläufig.


In Hessen ging der Preis für ein Hektar FdlN im Schnitt um 2,3 % auf 12 530 Euro zurück, im Saarland um 1,6 % auf 9 129 Euro. Dabei wurden dort insgesamt 4 031 ha sowie 418 ha verkauft, was im Vergleich zum Vorjahr eine Abnahme um 2,3 % beziehungsweise eine Zunahme um 3,0 % bedeutete. In den beiden Bundesländern wiesen die 2012 veräußerten Agrarflächen mit 45,6 und 40,3 im Schnitt nahezu die gleiche EMZ wie im Jahr zuvor auf.


Thüringen übernimmt „rote Laterne“


Zum Teil sehr stark in Bewegung war auch 2012 der Bodenmarkt in Ostdeutschland. Das galt diesmal besonders für Sachsen, wo der Umfang der veräußerten FdIN gegenüber dem Vorjahr um 3 938  ha oder fast 88 % auf 8 438 ha zunahm und die Kaufwerte im Schnitt um 38,1 % auf 8 163 Euro/ha nach oben schnellten. Die durchschnittliche EMZ der veräußerten Areale belief sich dort dabei auf 48,0, verglichen mit 45,3 im Vorjahr.


Mit dem Preissprung gab Sachsen die „rote Laterne“ wieder ab, und zwar an Thüringen. Dort erhöhte sich der Kaufwert für die veräußerten FdlN „nur“ um 9,3 % auf durchschnittlich 6 870 Euro/ha, während die veräußerte Fläche um 1,1 % auf 8 096 ha zunahm. Die EMZ der verkauften Agrargrundstücke in Thüringen betrug im Mittel 44,3. In Sachsen-Anhalt belief sich der betreffende Wert dagegen auf 59,8; es war erneut der höchste bundesweit. Die veräußerte FdlN nahm dort 2012 um 15,7 % auf 13 049 ha zu, während die Preise im Mittel um 12,6 % auf 10 965 Euro/ha anzogen. (AgE/ad)






 

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