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Prof. Dr. Balmann: "Landwirtschaft muss Defizite ehrlich anerkennen!"

Kaum ein Tag, ohne dass die Landwirtschaft negative Schlagzeilen macht. Die Kritik kommt dabei längst nicht mehr nur von agrarkritischen Organisationen, die Frage nach der gesellschaftlichen Verantwortung und Zukunftsfähigkeit der Branche wird von einer breiten Öffentlichkeit diskutiert.

Lesezeit: 2 Minuten

Antibotikaeinsatz, Tierwohl, Überdüngung, Pestizideinsatz – kaum ein Tag, ohne dass die Landwirtschaft negative Schlagzeilen macht. Die zunehmende Kritik kommt dabei längst nicht mehr nur von agrarkritischen zivilgesellschaftlichen Organisationen, die Frage nach der gesellschaftlichen Verantwortung und Zukunftsfähigkeit der Branche wird von einer breiten Öffentlichkeit diskutiert.


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Prof. Dr. Alfons Balmann, Direktor des Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO),  hat die Situation analysiert und diskutiert Wege aus der Krise. Auch der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, dessen Mitglied Balmann ist, hatte zuletzt wiederholt angemahnt, Probleme im Bereich der Düngung und des Tierschutzes ernst zu nehmen und zu lösen.



Die Kosten für die Schaffung einer gesellschaftlich akzeptierten Landwirtschaft wären allerdings beträchtlich. "Das sind Herausforderungen, die in ihrer Größenordnung dem Transformationsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft nach der Wiedervereinigung entsprechen dürften", so Balmann. Nach seiner Einschätzung brauche es weitere technische Fortschritte ebenso wie die Bereitschaft der Landwirtschaft, proaktiv gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Allerdings seien hier mehrere agrarspezifische Herausforderungen zu meistern.


Der Hallenser Wissenschaftler verweist u. a. auf die technologische Tretmühle, die besagt, dass von technischen Fortschritten im Regelfall nur wenige Innovatoren profitieren. Weiterhin bestünde ein soziales Dilemma derart, dass diejenigen Produzenten, die ohne Honorierung gesellschaftlicher Leistungen Mehrkosten auf sich nehmen, mit anderen konkurrieren, die mit niedrigeren Standards wirtschaften. Die Auswirkungen der Tretmühle verkleinern die Spielräume freiwillig höherer Standards. Angesichts der sehr unterschiedlichen Voraussetzungen und Perspektiven innerhalb der Landwirtschaft seien zudem brancheninterne Konflikte unvermeidlich, um Problemlösungen zu identifizieren, die vielleicht auch möglichen Verlierern Perspektiven aufzeigen.



Eine einfache Lösung zur Überwindung der internen und externen Konflikte der Landwirtschaft sieht Balmann nicht: "Die Landwirtschaft ist gefordert, die bestehenden Defizite ehrlich anzuerkennen und durch aktive Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung neues Vertrauen zu gewinnen. Nur so kann es gelingen, für moderne und künftige Produktionsmethoden glaubwürdig zu werben und langfristig eine breite gesellschaftliche Akzeptanz zu erreichen."



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