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Prof. Qaim hält Ertragssteigerungen um 50 % für möglich

Der Konsumstil der westlichen Welt ist aus Sicht des Agrarökonomen Prof. Matin Qaim nicht globalisierbar.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Konsumstil der westlichen Welt ist aus Sicht des Agrarökonomen Prof. Matin Qaim nicht globalisierbar. Dieses Argument sollte allerdings nicht gegen die Notwendigkeit von deutlichen Produktionssteigerungen in der Landwirtschaft ausgespielt werden, sagte der Inhaber des Lehrstuhls für Welternährungswirtschaft und Rurale Entwicklung der Uni Göttingen im Interview mit dem neuen Magazin f3 farm.food.future.


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"Wenn alle Menschen weltweit so viele Ressourcen verbrauchen würden wie wir derzeit in Europa, würde unser Planet kollabieren. Deswegen brauchen wir in den wohlhabenden Ländern auf jeden Fall auch eine Umstellung der Lebensstile hin zu nachhaltigerem Konsum", sagte Prof. Matin Qaim weiter. Aber das Argument der Konsumanpassungen sollte nicht gegen die Notwendigkeit von landwirtschaftlichen Produktionssteigerungen ausgespielt werden. Es geht nicht um ein „Entweder- oder“, sondern um ein „Sowohl-als-auch“.


Die Nahrungsproduktion wird seiner Meinung nach deutlich gesteigert werden müssen. Prognosen gingen davon aus, dass bis 2050 die globale Nachfrage um mindestens 50 % steigen wird. Wenn man verhindern wolle, dass weiter Regenwald abgeholzt und andere Naturräume in Ackerland umgewandelt werden, müsse die zusätzliche Produktion vor allem über Ertragssteigerungen erfolgen. Die Erträge um 50 % zu steigern, hält er für nicht komplett unrealistisch. Vor allem in Afrika seien die Erträge heute noch so niedrig, dass sie bei besserer Ausnutzung von Technologie auch verdoppelt und verdreifacht werden könnten.


Der Professor sieht hierbei insbesondere in der Gentechnik und anderen neuen Züchtungstechnologien sehr große Potenziale. "Die Gentechnik kann nicht nur dabei helfen, die Erträge zu steigern, sondern auch Verluste durch Pflanzenkrankheiten und Schädlinge zu reduzieren, Pflanzen robuster gegen Klimastress zu machen und gleichzeitig den Einsatz von Chemie zu verringern. Diese Potenziale nicht zu nutzen, wäre unverantwortlich", meint Qaim. Die weitverbreitete Ablehnung der Gentechnik in Deutschland und Europa sei wissenschaftlich unbegründet.


"Nachhaltige Ernährungssicherung erfordert außerdem eine bessere Verteilung. Viele Menschen sind schlichtweg zu arm, um sich ausreichend mit Nahrungsmitteln zu versorgen, selbst dann, wenn ausreichend Nahrung produziert wird. Deswegen ist die Armutsbekämpfung ebenfalls ein sehr wichtiger Ansatzpunkt für die Reduktion des Hungers", so Qaim. Vor allem in den reichen Ländern wird man die Konsumgewohnheiten umstellen müssen. "Wir konsumieren zu viel Fleisch und andere tierische Produkte, die wegen der Veredlungsverluste deutlich mehr Ressourcen benötigen als pflanzliche Lebensmittel."



Im zweiten Teil des f3-Interviews erfahren Sie, warum ein intelligenter Mix aus konventioneller Landwirtschaft und Ökolandbau gefragt ist, um immer mehr Menschen auf immer weniger Fläche satt zu machen. Zum 2. Teil geht’s hier entlang.

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