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Proteste gegen Agrar-Spekulation von Allianz und Deutscher Bank

Am Dienstag haben mehrere hundert Menschen im Frankfurer Bankenviertel gegen Spekulation mit Nahrungsmitteln demonstriert. Die Allianz kontert, sie habe kaum Einfluss auf die Preise. Studien würden belegen, dass die Investoren die Preise nicht beeinflussen sondern im Gegenteil der Entwicklung hinterherlaufen.

Lesezeit: 3 Minuten

Am Dienstag haben mehrere hundert Menschen im Frankfurer Bankenviertel gegen Spekulation mit Nahrungsmitteln demonstriert. Organisiert wurde der Protest von den Organisationen Oxfam, Attac, Misereor und Inkota. Die Kritiker werfen vor allem Allianz und Deutscher Bank vor, dass ihre Wetten auf die Preisentwicklung Nahrungsmittel verteuern und so das Hungerrisiko von Menschen in armen Ländern verschärfen.


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Der Versicherungskonzern kontert jetzt in einem offenen Brief, er habe kaum Einfluss auf die Preise. Wissenschaftliche Studien würden belegen, dass die Investoren die Preise nicht beeinflussen sondern im Gegenteil der Entwicklung hinterherlaufen, zitiert der Spiegel aus dem Brief. "Wir haben aufgezeigt, dass unsere Kunden investieren, wenn Rohstoffpreise fallen und Investments entziehen, wenn diese Preise steigen", schreibt Allianz-Vorstandsmitglied Jay Ralph. Sein Fazit: "Hätten sie Einfluss auf eine Preisentwicklung, würden sie damit eher zu einer Preisglättung beitragen." Im Übrigen liege der Anteil der eigenen Neuinvestments auch an besonders starken Handelstagen bei weniger als 0,1 Prozent des Handelsvolumens - mit einem derart kleinen Anteil könnten die Preise überhaupt nicht beeinflusst werden, soll das heißen.


Oxfam hatte vor den Protesten mit dem Konzern sprechen können, die Begründungen halten die Kritikern aber für nicht nachvollziehbar. So lange nicht zweifelsfrei bewiesen sei, dass die Spekulation an den Rohstoffmärkten keinen Einfluss auf die Nahrungsmittelpreise in der Welt hat, sollten sich Allianz und Deutsche Bank - wie zuvor schon die Commerzbankoder die DZ Bank - aus dem Geschäft zurückziehen, lautet daher die Forderung.

In Brüssel verhandeln unterdessen die EU-Mitgliedstaaten über eine Reform der Finanzmarktrichtlinie MiFID.


Auch Deutschland will – nach anfänglichem Widerstand -  nun wesentliche Ausnahmeregeln und Schlupflöcher beseitigen. Die EU plant u.a., die Zahl der zu rein spekulativen Zwecken abgeschlossenen Warentermingeschäfte mit Agrarrohstoffen zu begrenzen. Zudem sollen sogenannte Positionslimits eingeführt werden. Verbindlich festsetzen soll diese Limits die europäische Aufsichtsbehörde Esma - statt wie ursprünglich vorgesehen, jeder Nationalstaat für sich. Offenbar stößt die Bundesregierung mit ihren Vorschlägen aber auf heftigen Widerstand aus anderen EU-Ländern, so der Spiegel weiter.


So wehren sich mehrere Mitgliedstaaten gegen die Pläne, auch sogenannte OTC-Geschäfte, also der Handel außerhalb der Rohstoffbörsen, in die Positionslimits aufzunehmen. Angeführt wird die Gruppe der Gegner einer strengeren Regulierung dem Protokoll zufolge von Großbritannien, das jeden Vorschlag für eine Verschärfung der Richtlinie oder kleinere Schlupflöcher kategorisch ablehnte - und in einigen Punkten Zustimmung vor allem von Tschechien, Schweden oder Dänemark bekam.  Mittlerweile, so heißt es in dem Protokoll, nehme Großbritannien eine Haltung ein, die sogar hinter dem bereits gefundenen Konsens zurückbleibe.  (ad)

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