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Putenhalter weisen Antibiotika-Kritik strikt zurück

Nordrhein-Westfalens Agrarminister hat am Dienstag verkündet, 90 % der Puten im Land seien mit Antibiotika behandelt. Die deutschen Putenhalter weisen das klar zurück und legen als Gegenbeweis das selbst initiierte Antibiotikamonitoring im QS-System vor, das erstmals verlässliche Daten liefere.

Lesezeit: 3 Minuten

Nordrhein-Westfalens Agrarminister hat am Dienstag verkündet, 90 % der Puten im Land seien mit Antibiotika behandelt. Die deutschen Putenhalter weisen das klar zurück und legen als Gegenbeweis das selbst initiierte Antibiotikamonitoring im QS-System vor, das erstmals verlässliche Daten zum bundesweiten Antibiotikaeinsatz in der Putenhaltung liefere.

 

So sind nach Auskunft von QS für 94 % der Putenbetriebe Meldungen zur Abgabe von Antibiotika in der Datenbank erfasst. Damit sei zwar noch keine Aussage über die konkrete Therapiehäufigkeit und -dauer getroffen, gleichwohl nimmt Thomas Storck, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Putenerzeuger (VDP) und Vizepräsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG), die Situation sehr ernst: „Wir haben das Ziel, hier besser zu werden. Wir haben das Problem erkannt und arbeiten intensiv an Lösungen, die sich bereits in den kommenden Monaten positiv auswirken werden.“

 

Über die Vergabe eines konkreten Antibiotikums entscheidet laut Storck ausschließlich der Tierarzt nach vorheriger Untersuchung der Puten, Diagnose und Erstellung eines Antibiogramms. Der Verbandsvertreter ist optimistisch, in der deutschen Putenhaltung eine deutliche Senkung der Antibiotikagaben erzielen zu können: „Wir als Branche sind zuversichtlich, den Antibiotika-Einsatz bei Puten in den kommenden drei Jahren zu halbieren. An diesem Ziel wollen wir uns auch messen lassen.“ Vor dem Hintergrund dieser von der Branche mit Nachdruck gewollten Reduzierung der Antibiotikabehandlungen sei eine gesicherte Datengrundlage unverzichtbar, so Storck: „Es ist gut, dass wir das QS-Monitoring noch vor der staatlichen Datenbank auf den Weg gebracht haben und damit gezeigt haben, wie offen wir als Branche mit diesem wichtigen Thema umgehen.“ 


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„Antibiotikaresistenzen sind nicht allein Thema der Tierhaltung“


Der deutschen Putenwirtschaft ist nach ZDG-Angaben eine seriöse und ganzheitliche wissenschaftliche Betrachtung des Themas Antibiotika und Antibiotikaresistenzen wichtig. „Als Tier-halter wissen wir um unsere Verantwortung und wollen uns nicht davor drücken“, betont Storck. Zugleich verweist er jedoch darauf, dass das Thema Resistenzen nicht allein für die Nutztierhaltung relevant sei, sondern zu einem erheblichen Teil die Humanmedizin und insbesondere die Krankenhaushygiene in die Verantwortung nehme, wie unter anderem der DAK-Antibiotika-Report 2014 zeige.

 

Storck: „Wir sind an einem gesellschaftlichen Konsens interessiert und wehren uns dagegen, durch einseitige Berichterstattung in dieser so wichtigen Frage den schwarzen Peter zugeschoben zu bekommen.“

 

Der Vorsitzende verweist auf bisherige zentrale Erfolge in der Nutztierhaltung: So seien im Jahr 2013 mit insgesamt 1.452 Tonnen bereits rund 250 Tonnen weniger Antibiotika als im Vorjahr in der Tierhaltung eingesetzt worden. Besonderes Augenmerk komme dabei dem Einsatz von Fluorchinolonen zu, die als sogenanntes Reserveantibiotikum auch in der Humanmedizin große Bedeutung haben.


Putenfleisch ist frei von Antibiotikarückständen


Wichtig ist der Putenwirtschaft die Botschaft, dass der Einsatz von Antibiotika während der Aufzucht keine negativen Auswirkungen auf die Qualität des Fleisches hat. So bestätigt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) jedes Jahr aufs Neue in seinem Nationalen Rückstandskontrollplan, dass Putenfleisch frei von gesundheitlich bedenklichen Antibiotikarückständen ist.


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