Russlands Staatspräsident Wladimir Putin hat sich für eine stärkere Unterstützung der heimischen Agrarproduzenten, aber gleichzeitig klar gegen einen Schuldenerlass ausgesprochen. Mit Hilfe eines Sonderhilfsprogramm sollten die Nachteile ausgeglichen werden, mit denen die Branche durch den Beitritt Russlands zur Welthandelsorganisation (WTO) konfrontiert sei, erklärte Putin Ende November.
Auch von den Dürren 2010 und 2012 seien die Landwirte stark betroffen, räumte Putin ein. Er wies dabei auf die besondere Bedeutung des Agrarsektors hin, mit dem direkt oder mittelbar fast ein Drittel der russischen Bevölkerung verbunden sei. Als aktuelle Maßnahmen hob der Staatspräsident die Stundung der Agrarkredite sowie die Aufstockung des Grundkapitals der staatlichen Landwirtschaftsbank um umgerechnet 1,0 Mrd. Euro hervor.
Der vom Fraktionsvorsitzenden der Partei „Gerechtes Russland“, Sergej Mironow, geforderte Schuldenschnitt würde laut Putin ein falsches Signal setzen, denn der Branche würden Entwicklungsanreize genommen und ihre Finanzdisziplin geschädigt. Darüber hinaus wäre ein solcher Schnitt gegenüber den Agrarunternehmen ungerecht, die ihre Kredite trotz Schwierigkeiten ordnungsgemäß zurückzahlten. Die Gesamthöhe der Schulden der russischen Landwirtschaft bezifferte Mironow auf rund 39,7 Mrd. Euro. (AgE)