Die wachsende politische Spannung zwischen Russland und den USA aufgrund des Geschehens in der Ostukraine bekommen jetzt auch Unternehmen zu spüren. So sprach sich Russlands Staatspräsident Wladimir Putin bei einem Treffen mit Mitgliedern des nationalen "Gesetzgeberrats" für den Aufbau heimischer Schnellrestaurants in den Regionen aus.
Er appellierte an die regionalen Parlamente und Regierungen, günstige Bedingungen für ein Engagement von Klein- und Mittelunternehmern in diesem Bereich zu schaffen. Die Geschäftsleute selbst sollten für die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Unternehmen gegenüber Konkurrenten wie McDonald’s sorgen. Es sei eine kostengünstigere Produktion von Speisen besserer Qualität aufzubauen.
Die Küche der Völker Russlands biete dafür eine breite Auswahl ausgezeichneter traditioneller Gerichte, sagte Putin, der seinen Vorstoß in keinen Zusammenhang brachte mit der Schließung von McDonald’s-Filialen auf der Krim kurz nach deren Annexion durch Russland im März dieses Jahres.
Der rechtspopulistische Politiker Wladimir Schirinowski forderte indes, McDonald's ganz aus Russland zu vertreiben. In mehreren russischen Städten fanden Proteste gegen Einrichtungen des US-Konzerns statt. Dieser wurde vom Gouverneur der ostsibirischen Provinz Omsk, Viktor Nasarow, von der "Liste prioritärer Investitionsprojekte" gestrichen. Zuvor waren McDonald’s noch in der dortigen Provinzhauptstadt zehn Grundstücke als mögliche Standorte für Restaurants in Aussicht gestellt worden.