Die Niederlande haben vergangene Woche mit der Keulung erster Ziegenbestände zur Eindämmung des Q-Fiebers begonnen. Insgesamt dürften in den kommenden Wochen rund 34 000 trächtige Zicken sowie mehr als 1 200 Böcke durch Injektion getötet werden. Die Aktionen sollen auf den 55 betroffenen Betrieben selbst stattfinden; einen Transport ins Schlachthaus hält das niederländische Landwirtschaftsministerium sowohl wegen der Übertragungsgefahr als auch aus Tierschutzgründen für unangebracht. Weibliche Tiere, die keinen Nachwuchs erwarten, bleiben am Leben, dürfen aber nicht mehr für die Zucht verwendet werden. Ferner gilt in Holland nun ein Verbot zur Bestandsaufstockung.
Das Q-Fieber ist eine Bakterieninfektion, die trächtige Schafe und Ziegen befällt. Beim Ablammen bzw. durch Fehlgeburten kann der Erreger Coxiella burnetti an die Umwelt abgegeben werden. Männliche Tiere können das Bakterium mit der Samenflüssigkeit übertragen. Die Krankheit ist auch für Menschen gefährlich. Die niederländische Regierung entschloss sich zu den drastischen Maßnahmen, weil in diesem Jahr aus bislang ungeklärter Ursache deutlich mehr Personen betroffen sind als in der Vergangenheit. Berichtet wird von insgesamt 2 300 Erkrankungen seit Jahresbeginn und sechs Todesfällen.
Mehr dazu: Q-Fieber: Niederlande lassen 11 % aller Ziegen keulen (22.12.09)