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QS legt Daten zu Antibiotikaeinsatz vor

Die Erhebung von Daten über den Einsatz von Antibiotika in der deutschen Tierhaltung ist ein gutes Stück vorangekommen. Die Qualität und Sicherheit GmbH (QS) hat gestern auf ihrer Jahrespressekonferenz in Frankfurt erste Ergebnisse eines von ihr im Jahr 2012 initiierten Monitoringsystems vorgestellt.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Erhebung von Daten über den Einsatz von Antibiotika in der deutschen Tierhaltung ist ein gutes Stück vorangekommen. Die Qualität und Sicherheit GmbH (QS) hat gestern auf ihrer Jahrespressekonferenz in Frankfurt erste Ergebnisse eines von ihr im Jahr 2012 initiierten Monitoringsystems vorgestellt.


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Demnach wurden 17 % der Masthähnchen auf den insgesamt 2 645 Geflügel haltenden QS-Betrieben im Erfassungszeitraum seit Mai 2012 gänzlich ohne Antibiotikagabe groß gezogen; die medikamentöse Behandlung der anderen Tiere erstreckte sich im Mittel auf weniger als ein Viertel der Mastdauer. Bei den bisher 7 415 Schweinemastbetrieben, für die seit September 2012 bereits vollständige Daten vorliegen, dauerte die durchschnittliche Behandlungszeit 5,9 Tage; knapp ein Viertel der Mäster kam während der Mast ohne Antibiotika aus.



Das in enger Kooperation von Landwirten und Tierärzten begonnene Monitoring mache „den Antibiotikaeinsatz in der deutschen Schweine- und Geflügelhaltung transparent“, betonte QS-Geschäftsführer Dr. Hermann-Josef Nienhoff. Ziel sei, einen Beitrag zur Senkung der Resistenzbildung zu leisten. Dazu werde den Landwirten und Tierärzten durch Rückmeldung ihrer individuellen Resultate und einer vergleichenden Einordnung zu anderen Betrieben ein Spiegel vorgehalten, der bei überhöhten Werten Gegenmaßnahmen ermögliche.


Als „politische und gesellschaftliche Notwendigkeit“ bezeichnete der praktische Tierarzt Dr. Rolf Nathaus den Aufbau einer Antibiotikadatenbank, um transparent mit dieser Thematik in der Öffentlichkeit umgehen zu können. Er forderte, möglichst bald auch die Sauen- und Ferkelhalter in das System zu integrieren, was nach Angaben von QS auch möglichst bald geschehen soll.



Der Vorsitzende der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) und Mitglied des QS-Fachbeirates Rind-, Kalb- und Schweinefleisch, Heinrich Dierkes, sicherte dafür seine Unterstützung zu. Zudem rief er die Landwirte auf, sich frühzeitig auf das gesetzliche Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration ab 2019 einzustellen. Er verwies auf den soeben von der QS publizierten „Kompass Jungebermast“, der wertvolle Hinweise für Erzeuger biete und Tipps von Praktikern für Praktiker enthalte.


Ostendorff: QS-Daten bestätigen Antibiotikaskandal in der Tierhaltung


Ganz anders wertet Grünen-Sprecher Friedrich Ostendorff die Ergebnisse. "Es ist schon bemerkenswert, dass selbst QS den massiven Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung einräumen muss. 83 % aller untersuchten Geflügelbestände und 76 % aller Schweinebestände wurden mit Antibiotika behandelt. Masthühner erhalten durchschnittlich knapp ein Viertel ihres Lebens Antibiotika. Das entspräche einer 20jährigen Antibiotikabehandlung bei Menschen", so Ostendorff.


Die Dauermedikation ist seiner Überzeugung nach gerade in Geflügelbetrieben zur Regel geworden. Das habe nichts mehr mit der Behandlung kranker Tiere zu tun. Es gehe um Prophylaxe und Leistungsförderung.


"Auch die QS-Daten zeigen also, dass die Bundesregierung noch immer nicht in der Realität angekommen ist. Statt endlich zu grundlegenden Veränderungen bei den Tierhaltungsbedingungen zu kommen, vergeudet die

Bundesregierung ihre ganze Energie, in dem sie selbst marginale Verbesserungen im Arzneimittelgesetz ausbremst und blockiert", so der Grünenpolitiker. Seiner Meinung ist es peinlich, dass die Politik jetzt auf Grundlage von Daten diskutieren müsse, weil Bundesagrarministerin Ilse Aigner seit eineinhalb Jahren die Erfassung des Antibiotikaeinsatzes nicht geregelt bekomme. (ad/AgE)

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