Für das QS-System gilt künftig der verpflichtende Einsatz von schmerzstillenden Mitteln bei der Ferkelkastration. Das hat der QS-Fachbeirat jetzt beschlossen. Bis Januar 2009 sollen die Voraussetzungen dafür geschaffen sein, um eine routinemäßige Anwendung von Schmerzmitteln durch Tierhalter zu ermöglichen. Behörden, Verwaltung und Pharmaindustrie seien gefordert, die Rahmenbedingungen festzulegen, teilte QS heute mit. Alle Wirtschaftsbeteiligten des QS-Fachbeirates hätten sich für das Ziel ausgesprochen, in der Schweineproduktion auf die Kastration vollständig zu verzichten. Die derzeit zur Verfügung stehenden Verfahren seien bisher nicht so ausgereift, dass sie die traditionelle Ferkelkastration flächendeckend ersetzen könnten. Bis ein praxistaugliches Alternativverfahren zur Verfügung stehe, sei die Ferkelkastration unter Einsatz von schmerzstillenden Mitteln durchzuführen, heißt es weiter.
Unterdessen haben die Grünen heute im Bundestag einen Antrag eingereicht, die Ferkelkastration ohne Betäubung bis spätestens bis zum 31. Dezember 2011 zu verbieten. Eine derzeit noch geltende Ausnahmeregelung im Tierschutzgesetz, mit der das Kastrieren ohne Betäubung zulässig ist, müsse gestrichen werden. Außerdem soll sich die Bundesregierung für ein endgültiges Verbot des betäubungslosen Kastrierens zum gleichen Datum einsetzen, da diese Methode gesellschaftlich nicht mehr akzeptabel sei. Die Fraktion verlangt, dass "praxistaugliche Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration" eingeführt werden.
Ausführliche Infos dazu unter top-Schwein: QS: Ferkelkastration bald nur noch mit schmerzstillenden Mitteln (17.10.08)