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Quarks & Co. stellt Rinderhalter als profitgierige Tierquäler dar

Mit einem geschmacklosen Einspielfilmchen über die deutsche Rinderhaltung hat die WDR-Sendung Quarks & Co für Empörung gesorgt. In dem Film wird ein fiktives Computerspiel namens "Wirtschafts-Simulator - Das Rind" gezeigt. Die Spielanleitung vermittelt den Eindruck einer profitgierigen Landwirtschaft.

Lesezeit: 3 Minuten

Mit einem geschmacklosen Einspielfilmchen über die deutsche Rinderhaltung hat die WDR-Sendung Quarks & Co bereits vor Ausstrahlung der Folge (Dienstag, 21 Uhr im WDR) bei den Landwirten für Empörung gesorgt. Inzwischen hat der WDR den Film ein wenig entschärft.


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In dem Video wird ein fiktives Computerspiel namens "Wirtschafts-Simulator - Das Rind" gezeigt. Die sarkastische Spielanleitung vermittelt den Eindruck einer profitgierigen und das Tierwohl verachtenden Landwirtschaft, schrieb etwa Hannes Schleeh von Agrarblogger.de. Er kritisiert, dass der Film den Eindruck erwecke, als sei es spielend leicht, mit Rindern viel Geld zu verdienen, wenn man möglichst viel rationalisiert und das Tierwohl außer Acht lässt. „Weniger Gewissen bringt mehr Umsatz“, heißt es etwa in dem Einspieler.

 

Zum anderen argumentierte Quarks & Co in der ersten Version mit falschen Aussagen. Und auch in der heute Abend gezeigten Fassung könnte man meinen, eine Tierschutzorgsaniation habe das Video erstellt. Eine unsinnige Aussage lautete z.B., dass mit Anbindehaltung das meiste Geld zu verdienen sei. Dass Anbindehaltung heute nur noch in meist kleineren Betrieben als Ausnahme zu finden ist, verschwiegen die Macher in der ersten Version. Oder: „Hüten Sie sich vor den natürlichen Bedürfnissen des Rindes. Statt Weidegang gibt’s Kraftfutter“. Die WDR-Autoren zeigen hier nicht nur Schwächen in der Kenntnis der Wiederkäuerfütterung, sondern kennen auch die aktuellen Statistiken nicht.

 

Zudem rät Quarks & Co. provokant zu „Turbokühen“, wobei man das rechtzeitige Schlachten nicht vergessen sollte, wenn die Milchleistung nachlässt. Zum Transport sollte der „Spieler“ auf doppelstöckige LKW setzen. „Sind die vollgestopft mit Tieren, können die Rinder beim Bremsen nicht stürzen.“

 

Eine weitere Behauptung ist, dass die Landwirte vieles gegenüber der Öffentlichkeit verschweigen, z.B. dass „jedes 14. Rind bei vollem Bewusstsein stirbt, weil der Bolzenschuss nicht trifft“.


Ärger auf Facebook luftgemacht


Entsprechend empört sind die Bauern über diese verzerrte Darstellung. Auf der Facebookseite des WDR gab es einen gewaltigen Ansturm bei den Kommentaren.

 

Der WDR hat sich von der Flut an Beschwerden überrascht gezeigt und inzwischen eine Stellungnahme veröffentlicht: „Mit so einer heftigen Reaktion haben wir nicht gerechnet!

Der Rechercheauftrag für unsere Kollegin war auf den ersten Blick schlicht: Wie leben Rinder in Deutschland?“, heißt es auf der Facebookseite. Sie hätten recherchiert, dass über

zwei Drittel der deutschen Betriebe mehr als 100 Rinder halten und dass mehr als die Hälfte der Tiere nicht auf die Weide kommt. Jedes fünfte Rind würde in Anbindehaltung leben. Beim Transport der Rinder hätte jedes Tier eine vorgeschriebene Fläche von 1,30 bis 1,60 Quadratmeter. „Das ist sicher nicht artgerecht“, heißt es weiter. Die Zahlen zu den Lebendschlachtungen haben die Autoren vom Rubner-Institut (4-9 % der Rinder) und von der Albert-Schweitzer-Stiftung (7 %).


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