Die Reisfelder in Thailand, Vietnam oder Indien tragen deutlich mehr zur globalen Erderwärmung bei, als bislang bekannt war. Grund sollen die Bakterien auf den Reiswurzeln sein, die Zucker in Methan umwandeln, berichtet die WirtschaftsWoche.
Der Reisanbau sei damit nach Schätzungen des Weltklimarats IPCC einer der Hauptgründe für steigende Emissionen von Methan – das als Treibhausgas 21-mal wirkungsvoller ist als Kohlendioxid. Es wird nur deshalb als Nummer zwei unter den Klimagasen aufgeführt, weil es in der Atmosphäre in viel kleineren Mengen vorkommt.
Schwedische und chinesische Forscher hätten jetzt eine Reissorte gentechnisch so verändert, dass sie nur noch ein Zehntel des Methans von herkömmlichen Sorten produziert. Zudem soll die neue Sorte auch eine bessere Ernte abgeben. Es müsse aber noch geklärt werden, ob der Reis auch außerhalb der Testplantagen hält, was er verspricht.
Einziger Knackpunkt bleibe aber auch hier, dass niemand vorhersagen könne, welche Auswirkungen der veränderte Reis auf das Ökosystem hat. Die Experten legen in ihrer Studie nahe, dass es wohl leichter und günstiger sein wird, zunächst die Methoden des Reisanbaus in asiatischen Ländern zu ändern als die Energieversorgung.
So gut der neue Reis für das Klima sein mag, an erster Stelle steht die Ernährungssicherheit der Bevölkerung. Nach Schätzungen der UN ist Reis für etwa die Hälfte der Weltbevölkerung das Hauptnahrungsmittel. Internationale Forscher sind sich einig, dass bis zum Jahr 2050 ein Drittel mehr Reis produziert werden muss – sonst reicht die Versorgung einfach nicht aus.