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Remmel schaut sich auf Ökobetrieb Zweinutzungshuhn an

Nachdem das Oberverwaltungsgerichtes Münster am 20.05.2016 das Töten von männlichen Eintagsküken weiterhin erlaubt hat, informierte sich Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsminister Johannes Remmel am Dienstag bei der Ökologischen Tierzucht gGmbH (ÖTZ) in Goch über die Arbeit der Gesellschaft.

Lesezeit: 3 Minuten

Nachdem das Oberverwaltungsgerichtes Münster am 20.05.2016 das Töten von männlichen Eintagsküken weiterhin erlaubt hat, informierte sich Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsminister Johannes Remmel am Dienstag bei der Ökologischen Tierzucht gGmbH (ÖTZ) in Goch über die Arbeit der Gesellschaft.


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Die beiden Anbauverbände Demeter und Bioland als Gesellschafter der ÖTZ gaben Remmel einen praxisnahen Einblick in die Entwicklung eines Zweinutzungshuhns für die Ökologische Landwirtschaft. Am Züchtungsstandort Goch unterstrichen sie, dass durch erfolgreiche ökologische Züchtung das ethisch nicht vertretbare Kükentöten zukünftig überflüssig gemacht werden kann.


Gemeinsam mit der Brüterei Hockenberger und dem Landwirt Johannes Büsch, der als Legehennen-Halter im ökologischen Landbau selbst am Zuchterfolg interessiert ist, wurden Ställe, Tiere und Akteure vorgestellt. Der Minister informierte sich unter anderem über die Kosten und Finanzierung des Projektes.  „Bis 2020 rechnen wir mit Gesamt-Projektkosten von ca. 10 Millionen Euro. Darunter fallen Ausgaben für Investitionen in spezielle Nest und Futtertechnik ganz besonders ins Gewicht. Anders als in der konventionellen Zucht in Käfigen müssen bei einer ökologischen Züchtung die züchterisch notwendigen Daten über Einzelleistungen aufwendig in Gruppen erfasst werden,“ erklärte Inga Günther, Geschäftsführerin der gemeinnützigen ÖTZ.


Finanziert wird die Arbeit durch Mittel von Stiftungen, das Engagement der Naturkostbranche, die Zahlungen der Anbauverbände Bioland und Demeter sowie mit  Forschungsgeldern verschiedener Bundesländer und des Bundes. „Wenn wir noch mehr Geflügelhalter dafür gewinnen können, die bei der Entwicklung der Tiere in der Praxis mitarbeiten, könnte schon in fünf Jahren mit einem wirtschaftlich interessanten Zweitnutzungshuhn zu rechnen sein – solange der Konsument bereit ist auch höherer Preise zu zahlen“, umriss Inga Günther die Perspektiven.


Ute Rönnebeck, Geschäftsführerin Demeter NRW, und Jan Leifert, Geschäftsführer Bioland NRW, waren sich einig: „Das Rechtsverfahren zum Kükentöten von Minister Remmel schafft die nötige Aufmerksamkeit für das Dilemma in der Geflügelhaltung. Es unterstreicht, wie bedeutend eine eigenständige, unabhängige und am Gemeinwohl orientierte ökologische Tierzucht ist. Der Anfang ist gemacht, jetzt müssen wir mit allen gemeinsam den Weg weiter gehen.“


Minister Remmel verabschiedete sich mit einem Versprechen. Er werde Möglichkeiten einer Unterstützung des Projektes durch das Land Nordrhein-Westfalen prüfen.


Hintergrund


Ziel des Projektes ist es, eigene, authentische Strukturen für eine ökologische Tierzucht zu schaffen, um die Bio-Eierproduktion und Hähnchen-Mast von multinationalen Zuchtunternehmen unabhängiger zu machen. Mit der neuen Gesellschaft wird erstmalig in größerem Maßstab an einer für den ökologischen Landbau maßgeschneiderten Geflügelzucht gearbeitet.


Im Mittelpunkt der Initiative von Bioland und Demeter steht die Weiterzucht von Lege- und Mastlinien, die bereits mehrere Jahre züchterisch bearbeitet wurden. So können für den ökologischen Landbau geeignete Legehennen und in absehbarer Zeit auch ein Zweinutzungshuhn angeboten werden. Bislang war die Bio-Branche bei Legehennen und Mastgeflügel weitgehend auf Tiere angewiesen, die für eine industrielle Intensivproduktion gezüchtet wurden


Zuchtziele der ÖTZ sind insbesondere die Eignung der Tiere für ökologische Futterkomponenten wie heimische Leguminosen und für Auslaufhaltung sowie hohe Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten bei gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreicher Lege- und Mastleistung. Die Züchtungsarbeit findet in enger Kooperation mit den Praktikern der beiden Bio-Verbände statt, wo es mit Brütereien, Elterntierhaltern, Aufzüchtern und einzelnen Züchtungsinitiativen bereits viel Know how gibt. Aber auch weitere Züchtungsinitiativen von Praktikern und der Austausch zwischen den Zuchtprojekten sollen unter dem Dach der Tierzucht-Gesellschaft Platz finden. Für die Gestaltung der Initiative wirbt die ÖTZ auch um Spenden, denn Züchtung ist langwierig und teuer.  

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