Rindfleisch: USA stellen Hormonverbot in Frage
Die USA drohen mit Strafzöllen gegen Agrarerzeugnisse aus der EU. Ein Abkommen zur Lösung des Hormonstreites auf dem Rindfleischmarkt kündigen die US-Amerikaner einseitig auf. Ob es tatsächlich zu Strafzöllen in Höhe von 116 Mio. Dollar komme, habe man in Washington noch nicht entschieden, berichtete John Clarke.
Die USA drohen mit Strafzöllen gegen Agrarerzeugnisse aus der EU. Ein Abkommen zur Lösung des Hormonstreites auf dem Rindfleischmarkt kündigen die US-Amerikaner einseitig auf. Ob es tatsächlich zu Strafzöllen in Höhe von 116 Mio. Dollar komme, habe man in Washington noch nicht entschieden, berichtete John Clarke von der EU-Kommission.
Die USA hätten bisher lediglich eine vorläufige Liste mit Produkten erstellt, für die Strafzölle erhoben werden könnten, schreibt aiz.info. Dazu gehörten unter anderem Rindfleisch, Schweinefleisch, Wurst und Motorräder aus der EU, führte der Direktor aus der Generaldirektion für Landwirtschaft im EP-Agrarausschuss in Brüssel aus.
Die USA haben das Recht, Strafzölle in Höhe von 116 Mio. Dollar zu erheben, nachdem die EU im Verfahren über Masthormone vor der Welthandelsorganisation unterlag. Die WTO wirft der EU vor, sie habe mögliche schädliche Wirkungen durch Masthormone nicht ausreichend belegen können.
Bisher sorgte ein EU-Einfuhrkontingent über 45.000 t hormonfreies Rindfleisch für Frieden im Hormonstreit. Das Importkontingent steht aber allen Drittländern offen, weshalb die USA immer mehr Lieferanteile an die Wettbewerber aus Argentinien, Uruguay und Australien verloren haben. Wegen dieser Entwicklung fordert der Rindfleischsektor in den USA Strafzölle mit der Hoffnung, dass die EU nachgibt und künftig auch Rindfleisch von hormonbehandelten Tieren zulässt. Das werde die EU nicht gestatten, stellte EU-Kommissionsexperte Clark im EP-Agrarausschuss klar.
Die USA haben inzwischen einen neuen Handelsminister, der das weitere Vorgehen bestimmen wird. Wilbur Ross stellte zu seinem Amtsantritt bereits klar, dass sich die Handelspartner an die in den USA geltenden Fairnessregeln halten müssten.
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