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"LEH muss umdenken"

RLV-Präsident Conzen: Schluss mit der Niedrigpreiskultur

Die Mächtigen im LEH-Gefüge dominieren 85 % des Marktes und missbrauchen diese, um die Preise zu drücken, schimpft der rheinische Bauernpräsident Bernhard Conzen.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein grundlegendes Umdenken fordert der Rheinische Landwirtschafts-Verband gemeinsam mit den anderen Landesbauernverbänden sowie dem Deutschen Bauernverband vom deutschen Lebensmitteleinzelhandel (LEH).

„Der ständige Preis-Druck bei Lebensmitteln hat die Grenze des Erträglichen überschritten. Auch der Handel merkt langsam, dass die Bauern nicht mehr bereit sind, das unfaire Spiel des LEH zu akzeptieren. Die Beziehung zwischen Handel und Landwirtschaft muss sich langfristig und grundsätzlich verändern“, so RLV-Präsident Bernhard Conzen. Er verweist auf ein gemeinsames Forderungspapier, das die wichtigsten Punkte zusammenfasst.

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„Die Mächtigen im LEH-Gefüge dominieren 85 % des Marktes. Sie sollten diese Macht aber nicht weiter dazu missbrauchen, die Preise ständig zu drücken und gleichzeitig die Bauern mit immer höheren Anforderungen zu überhäufen. Es muss endlich Schluss sein mit der seit Jahren gepflegten Un-Kultur von Dauerniedrigpreisen für hochwertige Lebensmittel und Sonderangeboten zu Lasten der Landwirtschaft.“

In einem gemeinsamen Forderungspapier, das an die vier großen Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels (Aldi, Lidl, Rewe, EDEKA) gerichtet ist, fordern die Verbände den LEH auf, die heimische Landwirtschaft durch einen Deutschland-Bonus zu fördern und aus der Niedrigpreiskultur auszusteigen. Weitere Forderungen auch an die Adresse der Politik sind:

  • Verlässliche und vollumfängliche Bezahlung für höhere Qualitäts- und Erzeugerstandards
  • Investition in den Aufbau langfristiger und verlässlicher Liefer- und Vertragsbeziehungen
  • Gleichgewicht der Marktkräfte herstellen
  • Transparenz durch eine flächendeckende Herkunftskennzeichnung
  • Anwendung sämtlicher Regeln gegen unlautere Handelspraktiken
  • Europäische Standards in der Handelspolitik flankieren
  • Qualifizierte Politikfolgenabschätzung durchführen
  • Gemeinsame Agrarpolitik entbürokratisieren
  • Kooperation statt Ordnungsrecht bei Umwelt- und Artenschutz.

Um die Brisanz der Lage zu verdeutlichen, mahnte der RLV in einem Schreiben an das Bundeskartellamt außerdem gezielte kartellrechtliche Maßnahmen zur Vermeidung unlauterer Handelspraktiken an.

Tatsache sei, so der RLV-Präsident, dass nach Schätzungen des Deutschen Bauernverbandes die Landwirte wegen des andauernden Preiskampfs im Handel fast wöchentlich den von Lidl in der vergangenen Woche angekündigten Spendenbetrag von 50 Mio. € für die Initiative Tierwohl verlören.

Viele Bauernfamilien stünden seit langem unter massivem wirtschaftlichem Druck, der maßgeblich vom Preiswettbewerb ausgehe, den der Einzelhandel mit seinen Strukturen und seinem Einkaufsverhalten erzeuge und anheize. „Das vom Bundeskabinett auf den Weg gebrachte Gesetz zur Vermeidung unlauterer Handelspraktiken muss daher zügig ohne Abstriche und inhaltlich eher noch stringenter verabschiedet werden“, so die klare Forderung von Conzen.

Zugleich sollten Landwirte und deren Vermarkter nicht daran gehindert werden, Gegengewichte zum Handel zu bilden. Statt „Beruhigungspillen“ des Handels, die den Anschein von Verantwortung erwecken, bedürfe es endlich gezielter kartellrechtlicher Maßnahmen, mahnt der RLV.

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