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Röring: Geben keine Äcker mehr für Kompensation von Erdverkabelung her!

Besorgt über den extremen Flächenverbrauch durch Kompensationsflächen im Zuge des massiven Ausbaus des Strom-Übertragungsnetzes zeigt sich WLV-Präsident Johannes Röring. Zahlreiche Leitungen sollen in den nächsten Jahren auf einigen tausend Kilometern – ganz oder teilweise – als Erdkabel verlegt werden.

Lesezeit: 4 Minuten

Besorgt über den extremen Flächenverbrauch durch Kompensationsflächen im Zuge des massiven Ausbaus des Strom-Übertragungsnetzes zeigt sich Johannes Röring, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV).

 

Zahlreiche Leitungen sollen in den nächsten Jahren auf einigen tausend Kilometern – ganz oder teilweise – als Erdkabel verlegt werden. Eine Vielzahl an Produktionsflächen in Westfalen-Lippe ist hiervon betroffen. Aktuell wird eine Gleichstrom-Erdverkabelung von Emden bis Osterath (bei Düssel-dorf) durch das Unternehmen Amprion geplant (sog. „A-Nord“) – allein im Kreis Borken erfolgt die Verkabelung auf einer Länge von 80 km.

 

Durch den Kabelausbau befürchten die Landwirte eine Bodenbeeinträchtigung und aufgrund der Regelungen im Landesnaturschutzgesetz einen erhöhten Ausgleichsaufwand, durch den weitere landwirtschaftliche Flächen in Anspruch genommen werden. „Wir Landwirte unterstützen die Energiewende, fordern jedoch, bei der Planung von Stromtrassen deutlich mehr Rücksicht auf agrarstrukturelle Belange zu nehmen“, machte Röring am Donnerstag in Münster deutlich.

 

„Wenn durch den Leitungsbau – gerade in Borken – Kompensationsbedarf notwendig wird, dürfen keinesfalls weitere landwirtschaftliche Nutzflächen beansprucht werden. Wir sind entschlossen, dies zu verhindern. Stattdessen fordern wir ein Flächenschutzprogramm für landwirtschaftliche Böden“, so der WLV-Präsident.


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Protest gegen Amprions Pläne für A-Nord-Leitung in Borken


Speziell im genannten Kreis Borken regt sich inzwischen massiver Widerstand. Laut dem Kreisverband verträgt die Region keine weiteren Energieleitungen mehr!


Vertreter des Übertragungsnetzbetreibers Amprion hatten am Donnerstag ihre in der letzte Woche veröffentlichten Planungen zur A-Nord-Höchstspannungsleitung den Trägern öffentlicher Belange vorgestellt, also Vertretern von Landkreis, Kommunen und Verbänden wie dem WLV. Beim Verlassen des Hotels „Hof zum Ahaus“ in Ahaus-Wüllen mussten sie dann durch ein Spalier von Bauern, die trotz Orkantief Friederike nach Ahaus gekommen waren, um ihrem Unmut Luft zu machen.


Vertreter des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes übergaben eine Resolution an den verantwortlichen Amprion-Projektleiter Klaus Wewering. WLV-Kreisvorstandsmitglied Heinz-Josef Elpers (Wessum) brachte die Kernaussage auf den Punkt: „Genug ist genug! Der Flächenverlust für uns Bauern hat im Kreis Borken ein Ausmaß erreicht, das wir nicht mehr hinnehmen können.“ Hieran habe auch die Konkretisierung der Trassenplanung nichts verändert: Der Vorzugskorridor verläuft weiter über 100 Kilometer lang durch den Kreis.


Der WLV-Kreisverband befürchtet durch den Bau von A-Nord den Verlust vieler landwirtschaftlicher Nutzflächen. Insbesondere hängt diese Inanspruchnahme zusammen mit den gesetzlich vorgeschriebenen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen.


WLV-Präsident Johannes Röring (Vreden) bekräftigte nochmals die vom gesamten Bauernverband getragene Forderung: „Energiewendeleitungen sind für sich genommen schon ein klimaökologisch positiver Beitrag. Ein weiterer Öko-Ausgleich erübrigt sich daher.“


Die regionale Betroffenheit wird nochmals deutlich, wenn man auf die Vielzahl geplanter oder bereits umgesetzter Energieversorgungsprojekte im Kreis Borken schaut: Drei große Höchstspannungsleitungen, 20 schon bestehende regionale und überregionale Strom-Freileitungen, dazu zwei große Gasleitungsvorhaben und die schon lange stehenden Atomanlagen sowie Gas- und Ölkavernen.


Speziell der Nordkreis ist von dem jeweils 500 bis 1000 Meter breiten Vorzugskorridor stark betroffen mit den Kommunen Gronau, Heek, Ahaus, Vreden, Stadtlohn und Südlohn. Im Südkreis verläuft Amprions A-Nord-Wunschkorridor weiter durch Borken, Rhede und Bocholt. Nur noch in der Alternativtrassen-Variante sind Raesfeld sowie mit kürzeren Stücken auch Gescher und Velen in der Planung verblieben. Nicht mehr in der Vorzugsplanung stehen die bisher als Option von Amprion gedachten Verläufe durch die Kommunen Legden und Heiden. Aber auch diese will Amprion damit nicht vollständig ausschließen.



Das letzte Wort darüber, ob das Kabel tatsächlich bei der avisierten Fertigstellung in 2025 genau in dem jetzt vorgeschlagenen Korridor verlegt werden wird, ist damit noch nicht gesprochen. Die Bundesnetzagentur entscheidet am Ende nach Abwägung aller Belange, wo genau die vornehmlich als Erdkabel geplante Leitung verlaufen wird.


Schon vorab der gesetzlich vorgesehenen Beteiligungsmöglichkeiten für konkret betroffene Grundstückseigentümer bietet der WLV-Kreisverband allen Interessierten die Möglichkeit, sich eingehender zu informieren und schon jetzt eine „Frühzeitige Stellungnahme“ gegenüber Amprion und der Bundesnetzagentur abzugeben. Hierzu hat der Kreisverband auf seiner Internetseite unter www.wlv.de Entwürfe für Stellungnahme-Anschreiben hinterlegt.

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