Die „Fraktion“ der Agrarier im Bundestag wird weiter schrumpfen. Mit dem langjährigen CDU-Abgeordneten Johannes Röring hat ein weiterer Landwirt nicht die Nominierung seiner Partei für die Bundestagswahl im September geschafft. Der 62-Jährige unterlag bei der Aufstellung der Direktkandidatur für den Wahlkreis Borken II am vergangenen Freitag in Rhede deutlich der 36-jährigen Lehrerin Anne König.
Was für ein Abend gestern für die CDU im #Westmünsterland! Über 1.000 Mitglieder haben an der Abstimmung zur Bundestagskandidatur teilgenommen. Echte gelebte Volkspartei! Glückwunsch an @akoenig84 zu 68,5% und Dank an Johannes Röring für 16 Jahre engagierte Arbeit. (1/2) pic.twitter.com/2WfZZPVX26
— MJasper (@dinkelass) May 29, 2021
Röring war erstmals 2005 als direkt gewählter Abgeordneter in den Bundestag eingezogen. Seither holte er noch drei Mal das Mandat in dem münsterländischen Wahlkreis, der zu den CDU-Hochburgen zählt. Der ehemalige Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) ist seit Beginn seiner Abgeordnetentätigkeit ordentliches Mitglied im Ernährungsausschuss. In dieser Legislaturperiode bekleidet er dort die Funktion des Obmanns seiner Fraktion.
Vor Röring hatten sich bereits Kees de Vries im Wahlkreis Anhalt sowie Hans-Georg von der Marwitz in Märkisch-Oderland-Barnim nicht im innerparteilichen Nominierungswettbewerb durchsetzen können. Hinzu kommt mit Alois Gerig ein CDU-Agrarpolitiker, der auf eigenen Wunsch seine Abgeordnetentätigkeit beendet. Mit der langjährigen agrarpolitischen Sprecherin der Linken, Dr. Kirsten Tackmann, dem Grünen-Urgestein Friedrich Ostendorff sowie dem SPD-Agrarsprecher Rainer Spiering verlassen weitere gestandene Landwirtschaftspolitiker den Bundestag.