Noch drei Ernten bleiben den Rübenanbauern in Deutschland, um sich auf das Auslaufen der Zuckerquoten vorzubereiten, schreibt der Bauernverband aus Niedersachsen.2017 ist Schluss.
„Wir müssen nach vorne schauen“, sagt Helmut Bleckwenn, Vorsitzender des Dachverbandes Norddeutscher Zuckerrübenanbauer (DNZ). Einfach sei das nicht, denn in allen Ländern werde der Zuckermarkt staatlich beeinflusst, „nur in Europa soll das nicht mehr der Fall sein“, kritisiert er.
Nach dem Wegfall der Mindestpreise für Zucker will sich der Verband nun zusammen mit anderen europäischen Rübenanbauern dafür einsetzen, dass weiterhin Außenschutz für den EU-Zuckermarkt besteht und keine zusätzlichen Zuckerimporte durch neue Freihandelsabkommen, zum Beispiel aus Südamerika, hinzukommen.
Für Isoglukose, ein aus Maissirup hergestelltes Süßungsmittel, soll es vor 2017 keine Sonderregelung geben. Weiterhin sollen einheitliche Vertragsbedingungen durch die Gestaltung von Branchenvereinbarungen gelten. Wichtig sei auch, dass die hohen Nachhaltigkeitsstandards im europäischen Wettbewerb anerkannt werden.
Sorge bereitet dem DNZ im Zuge der nationalen Umsetzung der GAP-Reform die in Frankreich und Polen diskutierte Option für gekoppelte Direktzahlungen. Sie würden den Wettbewerb in Europa massiv verzerren. Ohne eine solche Wettbewerbsverzerrung hätte der Rübenanbau in Deutschland aufgrund seiner immer besseren Effizienz auch in Zukunft gute Erfolgschancen.
Im Dachverband Norddeutscher Zuckerrübenanbauer sind neun regionale Anbauverbände aus Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg Vorpommern und dem nördlichen Sachsen-Anhalt zusammengeschlossen. Damit setzt sich der Fachverband für die Interessen von rund 8.000 Zuckerrüben anbauenden Betrieben mit etwa 140.000 Hektar Rübenanbaufläche in Norddeutschland ein. Dabei vertritt er die fachlichen Besonderheiten und arbeitet in engem Schulterschluss mit dem Landvolk Niedersachsen.