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Kommentar

Rückbesinnung auf Regional: Direktvermarktung trifft Digitalisierung

Corona hat den Glauben an globale Lieferketten erschüttert. Und könnte genau dabei Verbraucher und Erzeuger wieder näher zusammenbringen.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Kommentar von Dr. Marit Schröder, Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben:

In nur einem Jahr hat das Corona-Virus Missstände aufgedeckt und Prozesse beschleunigt. Am eindrücklichsten in der Schlachtbranche, aber auch bei der Digitalisierung – und nicht zuletzt in der Lebensmittelversorgung.

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Landwirtschaft systemrelevant

Leer gefegte Nudel- und Mehlregale in den Supermärkten haben für viele Verbraucher die Frage aufgeworfen: Wie sicher ist die Versorgung mit Lebensmitteln? Und woher stammen sie? Lange Schlangen und Anfahrtswege taten ihr Übriges. Im März wurde ganz offiziell verkündet: Landwirte und Landwirtinnen sind systemrelevant.

Eine Erkenntnis, die über bloße Lippenbekenntnisse hinausging: Die Pandemie hat den Trend zu regionalen Lebensmitteln verstärkt, so das Ergebnis einer aktuellen Studie des Meinungsforschungsinstituts YouGov. Drei Viertel der Menschen in Nordrhein-Westfalen wünschen sich beim Einkauf mehr Lebensmittel aus ihrer Region. Vier von zehn gaben an, während der Pandemie verstärkt regional eingekauft zu haben. Direktvermarkter blicken im Zeitraum von Januar bis September 2020 auf ein Umsatzplus von 30 %. Der Trend scheint mehr als eine Momentaufnahme. Laut einer europaweiten Umfrage der Initiative „EIT Food“ gaben knapp neun von zehn Befragten an, auch zukünftig lokal produzierte Lebensmittel einkaufen zu wollen.

Regionale Rückbesinnung

Diese regionale Rückbesinnung wird begleitet von einem digitalen Erdrutsch: Geschäftstreffen, Vereinssitzungen oder Tagungen – fast alles wich notgedrungen in den digitalen Raum aus. Und siehe da: Es funktionierte. Das alles wirkt bis heute – und es wird bleiben, auch wenn Corona verschwunden sein wird.

Auch die Lebensmittelversorgung wurde digitaler. Fast doppelt so viele Verbraucher haben seit Ausbruch der Pandemie ihre Lebensmittel online eingekauft. Waren es vormals noch 16 %, gaben im April 2020 rund 30 % an, ihre Lebensmittel häufig bzw. hin und wieder im Netz zu bestellen, teilt der Digitalverband Bitkom mit.

Digital und regional: gute Partner

Schon jetzt zeichnet sich ab: Digital und regional erweisen sich in der Pandemie als gute Partner. Dieses Feld sollten Verbraucher, Erzeuger und Handel im Schulterschluss besetzen – und nicht globalen Riesen wie Amazon überlassen, die die lokale Lebensmittelversorgung als lukrativen Markt erkannt haben.

Und so steckt vielleicht gerade in einer globalen Pandemie die Chance, regionale Lieferketten zu stärken. Corona hat den Glauben an globale Lieferketten erschüttert. Und könnte genau dabei Verbraucher und Erzeuger wieder näher zusammenbringen.

Hinweis: Gastkommentare geben nicht in allen Bereichen die Meinung der Redaktion wieder. Wir veröffentlichen sie dann, wenn wir sie für einen interessanten Diskussionsbeitrag zur Weiterentwicklung der Landwirtschaft halten. Wie stehen Sie dazu? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar unten.

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