Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Maisaussaat Stilllegung 2024

News

Rukwied erteilt Agrarkürzungen eine klare Absage

Europas Landwirtschaft kämpft um eine Beibehaltung der Agrarhilfen auf dem derzeitigen Niveau und lehnt Kürzungen bei der Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2020 kategorisch ab.

Lesezeit: 4 Minuten

Europas Landwirtschaft kämpft um eine Beibehaltung der Agrarhilfen auf dem derzeitigen Niveau und lehnt Kürzungen bei der Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2020 kategorisch ab. Der europäische Landwirtschaftspräsident Joachim Rukwied und der Präsident der genossenschaftlichen Betriebe Thomas Magnusson wenden sich in einer am Donnerstag in Brüssel verbreiteten Erklärung von Copa-Cogeca an die EU-Staats- und Regierungschefs mit der Forderung, bei ihrem Treffen am Freitag in Brüssel ein klares Zeichen zu setzen und beim anstehenden Mittelfristigen Finanzrahmen (MFR) für den Zeitraum von 2020-2027 „keine Kürzungen der EU-Agrarausgaben“ zuzulassen.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

„Die Zukunft der Europäischen Union hängt von der Unterstützung der jungen Landwirte und ihrer Familien ab. 70 Prozent der EU-Flächen machen ländliche Räume aus und dies gilt es zu mit einer starken GAP über das Jahr 2020 hinaus zu stabilisieren. Ohne Landwirte gibt es keine Zukunft für Europa“, untermauerte Copa-Präsident Joachim Rukwied in einem Pressegespräch am Donnerstag seine unverrückbare Position, das es bei der EU-Agrarförderung für die neue Finanzperiode ab 2020 keinerlei Abstriche geben dürfe.


„Eine Kürzung der EU-Agrarausgaben lehnen wir entschieden ab, denn die Einkommen der europäischen Landwirte betragen nur 40 Prozent des Durchschnittsverdienstes in der EU. Die Landwirtschaft in der EU stehe vor zunehmenden Herausforderungen wie extremer Marktvolatilität und Wetterereignissen. Gleichwohl kümmerten sich die Land- und Forstwirte um die Pflege und Bewirtschaftung von drei Viertel der EU-Flächen, die vornehmlich ländliche Räume umfassten. In den ländlichen Gebieten stelle nach Worten von Rukwied gerade die Land- und Forstwirtschaft oftmals die einzige verfügbare Art der Beschäftigung dar.


Verbraucher profitieren von qualitativ hochwertigen und preiswerten Lebensmitteln


Nach Angaben von Copa-Cogeca sind über 40 Millionen Menschen in der europäischen Landwirtschaft und hier vor allem in bäuerlichen Betrieben beschäftigt. „Die Landwirtschaft stellt das Rückgrat des europäischen Ländlichen Raumes dar, den es zu erhalten gilt und dafür benötigen wir ausreichende Mittel, um die die ländlichen Gebiete attraktiv und zukunftsfähig zu gestalten“, sagte Rukwied. Überdies sei die Landwirtschaft in der Lage, entscheidende Beiträge im Kampf gegen den Klimawandel und für die Bewahrung der Umwelt zu leisten.


Der Erfolg der Gemeinsamen Agrarpolitik bemesse sich auch an den greifbaren Vorteilen für die europäischen Konsumenten. So habe der europäische Verbraucher im Jahre 1960 noch 30 Prozent seines monatlichen Einkommens für Lebensmittel aufgewandt. Heute - über 50 Jahre später - gebe der EU-Verbraucher nur noch 15 Prozent seines Haushaltsbudgets für den Kauf von Lebensmitteln aus. „Und das muss auch so bleiben“, unterstrich Rukwied in Brüssel.


Europas Landwirte wollen nicht für den Brexit die Zeche zahlen


Cocega-Präsident Thomas Magnusson, als Repräsentant der europäischen Genossenschaftsbetriebe, zeichnete ein globales Bild der europäischen Landwirtschaft im Wandel. „Die weltweite Nachfrage nach Lebensmittel wird bis 2050 um 60 Prozent ansteigen. Deshalb müssen unsere Landwirte und ihre Genossenschaften auf effizientere Weise mehr produzieren in Zukunft.“ 


Angesichts des Beitrages den die europäische Landwirtschaft für das öffentliche Gut zur Erhaltung der Umwelt, der Bereitstellung von Lebensmitteln zu erschwinglichen Preisen in hoher Qualität und zur Sicherung von Wachstum und Beschäftigung im Agrofood-Bereich beitrage, erfordere, dass die künftige GAP „zumindest im aktuellen Umfang erhalten“ bleibe. „Es darf nicht sein, dass die europäischen Landwirte die Rechnung für den Brexit zahlen müssen“.


Die von EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger am Mittwoch im Europäischen Parlament (EP) gegenüber dem EP-Agrarausschuss vorgetragene Position, dass Kürzungen im Agrarhaushalt ab 2020 im EU-Budget „von fünf bis zehn Prozent angemessen und vertretbar“ seien, wies Copa-Präsident Jochim Rukwied entschieden zurück: „Ich bin gegen jegliche Kürzung zulasten der europäischen Landwirte“. Rukwid äußerte die Hoffnung, dass die Ankündigung des französischen Präsidenten Emanuel Macron, beim EU-Agrartitel keine Kürzungen zulassen zu wollen, gemeinsam mit der deutschen Bundeskanzlerin, letztlich Einschnitte zu Lasten der Landwirte in der kommenden Mittelfristigen Finanzperiode nach 2020 in der GAP verhindern werde. 

Die Redaktion empfiehlt

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.