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Bauerntag: „Ich bin als Bauer Realist“

Eine Balance zwischen Fortschritt und Bewahrung hat Bauernpräsident Rukwied auf dem Bauerntag versucht. Er sensibilisierte die Bauern für Veränderungen und zog rote Linien.

Lesezeit: 3 Minuten

„Wir haben Veränderungen in die Praxis umgesetzt“, begann Bauernpräsident Joachim Rukwied seine Grundsatzrede am Mittwoch auf dem Bauerntag bei Leipzig. Darin versuchte Rukwied die Bauern mitzunehmen, Veränderungen im Ackerbau und in der Tierhaltung hin zu mehr Biodiversität und Tierwohl weiter zu führen. „Wir sind bereit für den Wandel, brauchen aber Verlässlichkeit“, rief Rukwied den Delegierten zu. Die Verlässlichkeit forderte Rukwied von der Politik ein, diese sei gefordert, die Landwirte auch entsprechend zu begleiten, so Rukwied.

Landwirte können Klimwandel abschwächen

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Den Klimawandel und die Betroffenheit der Landwirte stellte Rukwied ganz zu Beginn seiner Rede heraus. „Wir sind gut beraten als Landwirtschaft dazu beizutragen, den Klimawandel abzuschwächen“, appellierte Rukwied an seine Verbandsmitglieder. Er gab sich zuversichtlich, dass das der Landwirtschaft gelingen könne. „Denn wir sind Teil der Lösung“, sagte Rukwied. Als Bespiele dafür nannte er den Ausbau der Bioenergie und die Verbesserung der CO2 Speicherung in den Böden. „Die Lösung allein kann es nicht sein, trockenheitsresistente Sorten zu züchten sondern wir brauchen widerstandsfähige Anbausysteme“, so Rukwied.

Dauerbrenner Risikoausgleischsrücklage bleibt

Zum Risikomanagement platzierte Rukwied die langjährige Bauernverbandsforderung nach einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage. „Mich ärgert die Taubheit in der großen Koalition was die steuerfreie Risikoausgleichsrücklage anbelangt“, sagte Rukwied. Die vom Bundesfinanzminister in Aussicht gestellte Steuerermäßigung für Dürreversicherungen begrüßte Rukwied. Diese könnten vor allem zum Einstieg von den Anbauern von Sonderkulturen ausprobiert werden, prognostizierte er.

Verpflichtende Kennzeichnung von Fleisch

Im gegenwärtigen Streit zwischen Niedersachsen und der Bundesregierung über das staatliche Tierwohllabel schlug er sich auf die Seite Niedersachsens. Rukwied schloss sich der Forderung der Landesregierung nach einem verpflichtenden Tierwohllabel an. Die Bundesregierung verfolgt hingegen den Ansatz einer freiwilligen Tierwohlkennzeichnung. Außerdem forderte er in seiner Rede die Herkunftskennzeichnung von Fleisch. „Warum soll da nicht Deutschland draufstehen?“, fragte er.

Die GAP wird grüner werden

Zur zukünftigen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) blieb Rukwied bei seiner bisherigen Linie und platzierte seine Hauptforderung nach einem stabilen Budget. „Erst wenn wir wissen, wie viel Geld zur Verfügung steht, können wir über Inhalte und Verteilung sprechen“, sagte er. Zur Ausgestaltung der künftigen Agrarzahlungen sagte er lediglich: „Die neue GAP wird grüner werden, das ist Fakt“. Er sei als Bauer da „Realist“. „Wir werden und müssen als Bauern rote Linien stellen, sie darf und muss nur so grün werden, dass wir als Bauern noch eine Zukunft haben“, rief Rukwied den Delegierten zu.

Kritik an Mercosur Verhandlungen

Nachdenkliche Töne kamen von Rukwied zu den Verhandlungen der EU mit den südamerikanischen Staaten für das Freihandelsabkommen Mercosur. Rukwied kritisierte Bundeskanzlerin Angela Merkel, die sich zuletzt vehement für einen Abschluss der Verhandlungen eingesetzt hatte. Der europäische Bauernverband Copa habe ausgerechnet, dass mit dem Abkommen 7 Mrd. € Ausfall für die EU Landwirtschaft pro Jahr zu erwarten sei. „Das geht nicht, das würde unseren Bauern die Zukunft nehmen“, sagte Rukwied.

Aufruf zum Zusammenhalt

Die Delegierten aus allen Landesbauernverbänden rief Rukwied zum Zusammenhalt auf. „Wir müssen zusammenrücken, wir dürfen nicht polarisieren und Ideologien anhängen, wir müssen zusammen arbeiten nur so können wir die Aufgaben lösen“, sagte Rukwied. Die Teilnehmer des Bauerntages quittierten Rukwieds Rede mit stehendem Applaus.

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