Rukwied: Landwirte brauchen ein neues Rollenverständnis
Mit dem Selbstbild als „Ernährer“ ist es laut Rukwied in Zeiten bürgerlichen Widerstands nicht getan. Die Bauern müssten auch ihre Rolle als Dienstleister für Klima- und Artenschutz verinnerlichen.
Ein neues Rollenverständnis für den landwirtschaftlichen Berufsstand und einen Neustart bei der Außenwirkung der Landwirtschaft wünscht sich DBV-Präsident Joachim Rukwied.
„Landwirte sehen sich oft als Erzeuger hochwertiger heimischer Lebensmittel und erwarten als die Garanten von Ernährungssicherheit neben dem Geld auch Wertschätzung“, berichtete Rukwied von den Ergebnissen einer Umfrage des rheingold salon heute auf der Grünen Woche in Berlin. Die Verbraucher würden hingegen über die Bezahlung hinaus oft keinen Anlass zu übermäßiger Dankbarkeit für die Arbeit des Agrarsektors sehen.
Kommunikativer Nachholbedarf
Daraus erklärt sich für Rukwied zum Teil auch der kommunikative Graben zwischen Landwirten und der Bevölkerung. Viele Teile der Gesellschaft würden heute nur in ihren eigen Blasen diskutieren, so dass Botschaften von außen oft nicht durchdringen könnten. Deshalb müsse man dafür sorgen, dass diese den Adressaten auch in besonderer Weise interessieren, betonte der Bauernpräsident. Er räumt hier auch Nachholbedarf im eigenen Verband ein.
Die Arbeit und Ergebnisse der DBV-Arbeitsgruppe „Zukunftsbauer“ sind laut Rukwied die Antwort auf diese Problemlage und sollen im Verband eine regelrechte „Zeitenwende“ in der Außenwirkung einläuten. Dazu gehört ihm zufolge aber auch ein neues und erweitertes Selbstverständnis der Bauern. Die dürften sich künftig nicht allein als „Ernährer“ sehen, sondern müssten auch die Rolle als „Dienstleister und Lösungsanbieter“ für die Gesellschaft annehmen, forderte der DBV-Präsident.
Landwirte sind Lösungsanbieter
Dies betrifft ihm zufolge beispielsweise die Leistungen der Landwirte für den Klima- und Artenschutz, aber auch neue Produktionszweige. So biete die Erzeugung veganer Produkte auch für den Bauern neue Chancen, sagte Rukwied, denn „wenn wir diese Nachfrage nicht bedienen, macht es jemand anderes“.
Der Bauernpräsident will jetzt die „PS der Arbeitsgruppe Zukunftsbauer auf den Acker“ und in die Fläche bringen. Er setzt dazu auch auf Leuchtturmprojekte, die andernorts den Stein ins Rollen bringen sollen.
Die Reaktionen der DBV-Mitglieder auf die Empfehlungen des Konzepts „Zukunftsbauer“ bezeichnete Rukwied in der Mehrheit als „positiv“. Dennoch habe es auch Ablehnung Einzelner nach dem Motto „Ihr müsst endlich mehr auf den Tisch hauen!“ gegeben, resümierte der Bauernpräsident. Letztere will er mitnehmen und zum Mitmachen motivieren.
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Ein neues Rollenverständnis für den landwirtschaftlichen Berufsstand und einen Neustart bei der Außenwirkung der Landwirtschaft wünscht sich DBV-Präsident Joachim Rukwied.
„Landwirte sehen sich oft als Erzeuger hochwertiger heimischer Lebensmittel und erwarten als die Garanten von Ernährungssicherheit neben dem Geld auch Wertschätzung“, berichtete Rukwied von den Ergebnissen einer Umfrage des rheingold salon heute auf der Grünen Woche in Berlin. Die Verbraucher würden hingegen über die Bezahlung hinaus oft keinen Anlass zu übermäßiger Dankbarkeit für die Arbeit des Agrarsektors sehen.
Kommunikativer Nachholbedarf
Daraus erklärt sich für Rukwied zum Teil auch der kommunikative Graben zwischen Landwirten und der Bevölkerung. Viele Teile der Gesellschaft würden heute nur in ihren eigen Blasen diskutieren, so dass Botschaften von außen oft nicht durchdringen könnten. Deshalb müsse man dafür sorgen, dass diese den Adressaten auch in besonderer Weise interessieren, betonte der Bauernpräsident. Er räumt hier auch Nachholbedarf im eigenen Verband ein.
Die Arbeit und Ergebnisse der DBV-Arbeitsgruppe „Zukunftsbauer“ sind laut Rukwied die Antwort auf diese Problemlage und sollen im Verband eine regelrechte „Zeitenwende“ in der Außenwirkung einläuten. Dazu gehört ihm zufolge aber auch ein neues und erweitertes Selbstverständnis der Bauern. Die dürften sich künftig nicht allein als „Ernährer“ sehen, sondern müssten auch die Rolle als „Dienstleister und Lösungsanbieter“ für die Gesellschaft annehmen, forderte der DBV-Präsident.
Landwirte sind Lösungsanbieter
Dies betrifft ihm zufolge beispielsweise die Leistungen der Landwirte für den Klima- und Artenschutz, aber auch neue Produktionszweige. So biete die Erzeugung veganer Produkte auch für den Bauern neue Chancen, sagte Rukwied, denn „wenn wir diese Nachfrage nicht bedienen, macht es jemand anderes“.
Der Bauernpräsident will jetzt die „PS der Arbeitsgruppe Zukunftsbauer auf den Acker“ und in die Fläche bringen. Er setzt dazu auch auf Leuchtturmprojekte, die andernorts den Stein ins Rollen bringen sollen.
Die Reaktionen der DBV-Mitglieder auf die Empfehlungen des Konzepts „Zukunftsbauer“ bezeichnete Rukwied in der Mehrheit als „positiv“. Dennoch habe es auch Ablehnung Einzelner nach dem Motto „Ihr müsst endlich mehr auf den Tisch hauen!“ gegeben, resümierte der Bauernpräsident. Letztere will er mitnehmen und zum Mitmachen motivieren.