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Interview

Rukwied nimmt im stern demonstrierende Bauern in Schutz

"Wir Bauern haben keinerlei Verständnis, dass Ministerin Klöckner gemeinsam mit der Umweltministerin Schulze den Aktionsplan Insektenschutz auf den Weg gebracht hat", sagte DBV-Präsident Rukwied.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, warnt im aktuellen stern vor Gewalt bei den Bauerndemonstrationen. Vor den Protesten in Hamburg und Berlin hatten einzelne Landwirte in sozialen Netzwerken gedroht: "Wir schlagen jetzt mal richtig los. Wir fahren auch mal ein paar Autos am Straßenrand zu Schrott." Dazu sagt Rukwied in der neuen Ausgabe des Magazins, die an diesem Donnerstag erschien: "Ich bin gegen Gewalt." Der Bauernverband gehört nicht zu den Initiatoren der Traktor-Demonstrationen.

Die Kritik der Bauern richtet sich gegen das Agrarpaket der Bundesregierung mit Neuregelungen für mehr Umwelt- und Insektenschutz, gegen schärfere Düngevorschriften, das Freihandelsabkommen der EU mit dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur und gegen eine Verunglimpfung von Bauern.

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Rukwied wirbt im stern für mehr Verständnis für die Bauern. Die Landwirte hätten der Gesellschaft und der Politik zugehört. Rukwied wörtlich: "Wir haben auch verstanden. Wir haben dazugelernt. Auch ich persönlich. Wir setzen seit einigen Jahren viele Dinge um. Wir haben mehr Tierwohl in den Ställen. Wir haben wieder vielfältigere Fruchtfolgen, da gab es Tendenzen zur Verengung. Wir haben in diesem Jahr auf 230.000 Kilometern Blühstreifen angelegt, in einer Breite von fünf Metern. Das ist ein Band, das fast sechsmal um die Erde reicht. Das gab es vor zehn Jahren nicht. Deshalb sind viele Landwirte frustriert, sie sagen: Mensch, ich mach doch schon viel mehr als früher, aber die Kritik nimmt zu. Das trifft viele Landwirte in der bäuerlichen Seele. Einige reagieren mit Wut. Die sagen mir: 'Wir haben die Schnauze voll, wir lassen uns nicht dauernd vorführen.'"

Rukwied verteidigt gleichzeitig die Landwirte, die gegen mehr Klima- und Insektenschutz protestieren. Rukwied zum stern: "Wir Bauern haben keinerlei Verständnis, dass Ministerin Klöckner gemeinsam mit der Umweltministerin Schulze den Aktionsplan Insektenschutz auf den Weg gebracht hat. Er bedeutet massive Eingriffe in das landwirtschaftliche Wirtschaften. Sie gefährden den kooperativen Naturschutz."

Laut Bauernpräsident Rukwied sind rund 2,36 Millionen Hektar Ackerland und Wiesen von den Einschränkungen durch die neuen Vorschriften betroffen. Der Plan der Ministerinnen sei in der Praxis nicht umsetzbar.

Rukwied bezweifelt, ob das 2023 geplante Verbot des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat tatsächlich in Kraft treten wird. Dem stern sagt er: "Warten wir mal die politischen Diskussionen und Entscheidungen ab." Nach dem Kenntnisstand beim Bauernverband gebe es keine relevanten Studien, die einen direkten Zusammenhang zwischen Glyphosatanwendungen und Krebs zum Ergebnis hätten.

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