Da versteh mal einer die Russen: Erst werden sie der Afrikanischen Schweinepest selbst nicht Herr und sperren wegen eines infizierten Wildschweins in Litauen alle Schweinefleisch-Exporte der EU. Nun klagen sie über Versorgungsenpässe.
Die großen russischen Fleischverarbeiter schlagen Alarm, so die niederländische Agrarzeitschrift Boerderij. Immerhin haben die Russen 2013 im Schnitt rund 2500 t Schweinefleisch pro Werktag aus der EU importiert. In einem Brief an Präsident Putin beklagen die Fleischverarbeiter, dass ihre Einkaufspreise um bis zu 70 % gestiegen seien. Parallel mussten sie die Produktion drastisch einschränken. Fünf Betriebe in der russischen Enklave Kaliningrad hätten die Arbeit aufgrund der Versorgungsengpässe sogar eingestellt. Die Fleischverarbeiter fordern von Putin, den Import aus der EU so schnell wie möglich wieder zu erlauben, um Firmenpleiten zu verhindern.
Dass die Schweinehalter in Deutschland und den anderen EU-Staaten die Zeche für die Sperrung zahlen, interessiert in Russland anscheinend niemand, kritisiert Gerburgis Brosthaus vom Wochenblatt Westfalen-Lippe. Die EU beziffere den Schanden auf rund 4 Mrd. Euro pro Tag.
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