Bestimmte Handelssanktionen Russlands gegen den Westen im Zuge der Ukraine-Krise könnten die eigene Landwirtschaft hart treffen. Wie der Geschäftsführer des Moskauer Consulting- und Forschungszentrums für Agrarökonomie (Sovecon), Andrej Sisow, erklärte, hängt unter anderem der russische Sonnenblumenanbau stark von Saatguteinfuhren ab. Außerdem versorgten sich die Zuckerrübenbauer praktisch zu 100 % mit Saatgut aus dem Ausland.
Ferner würde durch ein eventuelles Lieferverbot für Pflanz- und Saatgut nach Russland der Gemüsebau geschädigt. Außerdem seien bereits beschlossene Beschränkungen für bestimmte Lebensmitteleinfuhren nicht in allen Produktionsbereichen durch den Ausbau der russischen Erzeugung auszugleichen, gab der Sovecon-Chef zu bedenken.
Eine weitere Eskalation des Sanktionskriegs wäre eine „jämmerliche Perspektive für beide Seiten“; stattdessen gelte es nun, nach Kompromissen zu suchen, forderte Sisow.