Das russische Importverbot für die Agrar- und Ernährungsgüter aus mehreren Ländern ist um eine Reihe von Waren ausgeweitet worden. Dazu gehören lebende Schweine mit Ausnahme von Zuchtschweinen sowie Innereien bis auf deren Zulieferungen für die inländische Pharmaindustrie, aber auch tierische Fette, wie laut aiz.info aus einer Kabinettsverordnung hervorgeht.
Das Importverbot wurde im Sommer 2014 verhängt, als Antwort auf die westlichen Sanktionen, die infolge der Ukraine-Politik Moskaus festgelegt wurden. Das vorerst bis Ende 2018 verlängerte Embargo gilt inzwischen für den Handel mit den USA, der Europäischen Union und der Ukraine sowie mit Kanada, Australien, Norwegen, Albanien, Montenegro, Island und Liechtenstein. Durch die Erweiterung der Verbotsliste sollen Lücken für die "grauen" Geschäfte mit nicht gestatteten Importwaren geschlossen werden, erklärte Vizepremier Arkadij Dworkowitsch am gleichen Tag vor Journalisten.
Der Exekutivdirektor der Nationalen Fleischassoziation, Sergej Juschin, stellte seinerseits klar, die Neuregelung betreffe die Produkte, deren Bedarf die russischen Produzenten selbst decken könnten; außerdem solle die Veredelung von Rohstoffen tierischer Herkunft im Inland stimuliert werden.
Ebenfalls am Freitag hat die russische Regierung ihre Entscheidung bekannt gegeben, die seit Anfang 2016 verbotenen Einfuhren von Tomaten aus der Türkei ab dem 1. November 2017 wieder zuzulassen. Die Menge wird anhand eines vom Moskauer Landwirtschaftsministerium festgelegten Kontingents geregelt, das sich vorerst auf 50.000 t Tomaten jährlich beläuft.