Salat wird seit Monaten dazu benutzt, Verbraucher mit Lockvogelangeboten in die Lebensmittelketten zu ziehen. Dieser Preisdruck gefährdet zahlreiche Bauern und Gärtner in ihrer Existenz und zerstört kleine und lokale Kreisläufe in den Regionen, urteilte jetzt der Bayerische Bauernverband. Der Discounter Lidl begann den Preiskampf bereits im Mai mit einem Angebot von 19 Cent pro Kopfsalat. Andere Discounter führten nach und nach ebenfalls Schleuderpreise ein. REWE machte Anfang Oktober in der Großregion Nürnberg sogar Billigstangebote mit Salaten aus Franken. Der Lebensmittelriese nutzt damit seine Marktmacht, um jetzt auch regionale Kreisläufe wie die Gemüseversorgung aus Franken in die Preisschlacht zu zwingen, fasst der Verband die Entwicklung zusammen. Der BBV habe daher erneut das Bundeskartellamt eingeschaltet. "Entweder haben REWE-Märkte mit falschen Herkunftsangaben geworben, oder das Unternehmen hat seine Marktmacht genutzt, um Salat unter Einstandspreis anzubieten", zeigte sich BBV-Generalsekretär Hans Müller verärgert. Müller gibt zu bedenken, dass bereits eine Jungpflanze 2,7 Cent kostet. Hinzu kommen die Kultivierungs-, Ernte- und Aufbereitungskosten des Anbauers. Allein die Verpackung der Salate im Wachskarton schlägt mit 12 Cent zu Buche, die Kosten für die Tüte betragen 1,3 Cent und der Grüne Punkt für die Entsorgung der Tüte 1,5 Cent sowie die Transportkosten. Alle Angaben beziehen sich auf einen einzelnen Salatkopf. "Der Lebensmittelhandel muss endlich verstehen, dass unser Gemüse mehr wert ist", lautet daher die Forderung.
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