Angesichts der anhaltenden Krise in der französischen Landwirtschaft hat der Präsident der konservativen Partei Die Republikaner, der frühere Staatspräsident Nicolas Sarkozy, einen „Marshall-Plan für die Landwirtschaft“ ins Gespräch gebracht.
Die heimische Landwirtschaft benötige ein „ambitioniertes und starkes“ Programm, erklärte Sarkozy bei einem Arbeitstreffen seiner Partei „zur Landwirtschaft und zum ländlichen Raum“ Anfang Februar in Paris. Ziel müsse es sein, Frankreich noch vor 2020 wieder zum wichtigsten Agrarland innerhalb Europas und zur drittstärksten Exportnation im Agrar- und Lebensmittelbereich weltweit zu machen.
Der vom früheren Staatspräsidenten vorgeschlagene Marshall-Plan soll 10 Mrd Euro umfassen und der „Wiederbelebung des ländlichen Raumes“ dienen. „Jeder in der Stadt investierte Euro muss auch auf unserem Land investiert werden“, forderte Sarkozy.
Darüber hinaus sprechen sich die Republikaner für strukturelle Verbesserungen im Agrarsektor aus, insbesondere in der Rindfleisch-, der Schweinefleisch- sowie der Obst- und Gemüsebranche. Auch müsse Frankreich wieder an Einfluss in Brüssel gewinnen.
Um die Wettbewerbsfähigkeit der französischen Agrarbetriebe zu steigern, wollen die Republikaner die Abgabenlast verringern und die Besteuerungsmodalitäten für die Landwirtschaft dahingehend überarbeiten, dass Einkommensschwankungen besser berücksichtigt werden.
Darüber hinaus will die Partei die Landwirte nicht mit ihrer Ansicht nach überflüssigen administrativen Auflagen einengen und über EU-Recht hinausgehende nationale Vorschriften unterbinden. Zudem dürfe es keine neuen Richtlinien geben, ohne dass im Vorfeld die Landwirte zu der jeweiligen Thematik konsultiert worden seien. Außerdem sprach sich Sarkozy dafür aus, die Bereiche aus dem Umweltministerium, die die Landwirtschaft betreffen, in das Agrarressort zu verlagern.